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Newsletter vom 10. Juni 2010

von , 10.6.10

Der Carta-Newsletter enthält eine Auswahl der Texte und Netzlese-Einträge der letzten Woche.

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Agenda:

Wolfgang Michal: Elterngeldblues
Kaum war das Sparpaket geschnürt, wurde es auch schon wieder zerrissen. Am heftigsten in der Kritik: die Streichung des Elterngelds für Hartz-IV-Empfänger. Gibt es in Deutschland etwa zu viele Kinder?

Hannah Seiffert und Maritta Strasser: Leistungsschutzrecht: Nicht nur das Wie, sondern auch das Ob diskutieren.
Das Leistungsschutzrecht löst nur einen Teil des Finanzierungsproblems des Presseverleger, seine Umsetzung ist jedoch eine Herausforderung für Informationsfreiheit und Teilhabe. Wenn sich keine guten Gründe für das neue Monopolrecht finden, sollte es begraben werde – was auch immer der Koalitionsvertrag dazu sagt.

Oliver Castendyk: Die Verleger fordern eher zu wenig – Das Leistungsschutzrecht und der Versuch, mit Informationen Geld zu verdienen
Mit welchen Einnahmen können die Verlage durch ein Leistungsschutzrecht mittelfristig rechnen? Fordern sie genug, um wegbrechende Umsätze im klassischen Zeitungsgeschäft auszugleichen? Was wäre eine langfristige Alternative zu Gratisangeboten?

Wolfgang Michal: Wer wählt Wulff? Wer wählt Gauck? Ein (satirisches?) Gedankenspiel
Die Konservativen in der CDU wittern jetzt ihre Chance: Wenn sie die ungeliebte Kanzlerin stürzen wollen, müssen sie am 30. Juni für Joachim Gauck votieren. Doch Rot-Grün könnte diesen Coup durch Leihstimmen für Wulff im letzten Moment verhindern.

Daniel Leisegang: Das ungleiche Duell: Wenig mag gegen Wulff sprechen, für Gauck jedoch spricht viel.
Der nächste Bundespräsident muss Mut zu unbedingter politischer Unabhängigkeit beweisen. Christian Wulff ist allerdings eher ein nach innen wirkendes Beruhigungsmittel für die CDU. Gegen Gauck wirkt er kraftlos und unauffällig.

Miriam Meckel: Der Merkel-Feminismus
Das ist der Merkel-Feminismus: Alle mächtigen Männer der CDU solange wegzuloben oder zu befördern, bis sie selbst gehen, lahm gelegt oder jenseits des entscheidenden politischen Einflussradius angelangt sind. Es ist zugleich ein einsamer Feminismus – dessen wichtigster Referenzpunkt Merkels Machterhalt selbst bleibt.


Ökonomie:

Hans F. Bellstedt: Steuerorgie statt Sparpaket: Schwarz-Gelb verspielt letzten Kredit
Die schwarz-gelbe Koalition setzt lieber die Steuern rauf, als konsequent und vorbehaltlos zu sparen. Das lässt einen langsam am Primat und der Gestaltungsfähigkeit von Politik an sich – und dieser Regierung im Besonderen – zweifeln. Klar ist: Wer glaubwürdig sparen will, muss auch das Hotelprivileg wieder kassieren.

Matthias Schwenk: Neues von Apple: “iUmsatz” und natürlich das iPhone 4
Steve Jobs stellte am Montag auf der WWDC die mit großer Spannung erwartete neue Auflage des iPhone vor. Viel beeindruckender aber als das Mobiltelefon mit Kultstatus ist der enorme mediale Markt und dessen Umsatzperspektiven, die allmählich rund um den App Store entstehen.

Robin Meyer-Lucht: Apple: Finanzministerium moniert Mehrwertsteuerpraxis des iTunes Store
Bislang kann man in Apples iTunes Store nur als Privatkunde einkaufen – selbst die zahlreichen Business-Apps. “Nicht akzeptabel” sagt das Bundesfinanzministerium und schließt eine Steuerstraftat nicht aus.

Medien:

Robin Meyer-Lucht: Zugang zu iPad und iPhone: Medienpolitik möchte Apple das Diskriminieren verbieten
Die Rundfunkpolitik prüft, ob sie Apple zur Öffnung von iPad und iPhone zwingen kann. Dabei gibt es entsprechende Regeln längst über das allgemeine Wettbewerbsrecht.

Heiko Hilker: JMStV: Erste Umsetzungsschritte wurden bereits unternommen
Das Gesetzgebungsverfahren der Parlamente wird ad absurdum geführt: Die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz begründet, dass man dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag zustimmen müsse, da schon die erste Umsetzungsschritte unternommen wurden.

Heiko Hilker: Wie sich die ARD nicht feiert
Am letzten Samstag hatte die ARD ihren 60. Geburtstag. Doch sie nutzte die Chance nicht, ihre Geschichte aufklärerisch zu dokumentieren. Der Umgang mit dem Jubiläum zeigt, welchen Mehrwert die Intendanten im Senderverbund sehen – zu viel liegt bei der ARD im Argen.

Jürgen Kalwa: “The Big Lead”: Ein Dollar pro Leser
Ein erfolgeicher amerikanischer Sportblog wechselte den Besitzer. Der Markt kommt in Bewegung. Was sind die Erfolgsmoleküle von “The Big Lead”?


Netzlese (Auswahl von Texten anderer Medien):

Heribert Prantl: Blogs sind mehr Demokratie – sie brauchen aber auch Führung und Sachverstand
Redaktion Carta: Haushaltsabgabe: “Freibier” für die Öffentlich-Rechtlichen
Stefan Krempl: Leistungsschutzrecht: Der Bär ist noch nicht erlegt
Holger Schmidt: Medien-Geschäftsmodelle im Internet
Jost Kaiser: Der Mythos der “Würde des Amtes” des Bundespräsidenten wurde schon mehrfach begraben.
Cynthia Typaldos: “Der Durchbruch für ‘Crowdfunding’ könnte in Deutschland passieren”
Jens Matheuszik: Sondierungen für eine Ampelkoalition in Nordrhein-Westfalen
Christian Meier: Beteiligung an Werbeerlösen gefordert: Verlage wollen Geld von Facebook

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