von Redaktion Carta, 3.12.12
Die Debatte um Zeitungskrise und Leistungsschutzrecht nimmt Thierry Chervel zum Anlass, sich mit der unzeitgemäßen Subventionierung der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten auseinanderzusetzen:
Acht Milliarden Euro – das ist in etwa so viel wie sämtliche Kultursubventionen aller deutschen Länder und Gemeinden, sämtliche Museen, Theater und Bibliotheken. Es ist nur unwesentlich weniger als die Kirchensteuer, deren Aufkommen bei neun Milliarden Euro liegt. Die ÖRA sind uns fast so viel wert wie der liebe Gott.
Die sogenannte Grundversorgung sei viel zu teuer, meint Chervel, und der Apparat sei
so redundant geworden, und er steht in einer derart radikal gewandelten Öffentlichkeit, dass seine Legitimation ernstlich neu geprüft werden muss.
Nicht nur die Unsummen für ein Programm, das nur noch ein Teil der Bevölkerung überhaupt nutzt, seien nicht mehr angebracht. Im Internet sei
auch nichts “presseähnlich” oder “fernsehähnlich”. So lauten nur die Schutzformeln der alten Institutionen, die weiter ihre verbürgten Rollen spielen wollen. In Wahrheit ist es genau umgekehrt: Alles ist Netz.
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