##btw13

Die SPD hat noch eine Chance: mit einem grünen Kanzlerkandidaten

von , 14.5.13

Wenn es noch irgendeines Beweises bedurft hätte, dann hat der 120 kmh-Vorschlag des SPD-Vorsitzenden klargemacht, in welchem Dilemma die SPD vor der Bundestagswahl steckt. Da gibt es die einen, die es nicht können. Die scharen sich um den Kanzlerkandidaten, ohne ihn vor Fettnäpfchen und Missgriffen bewahren zu können — und ohne eine Ahnung, wie man attraktive Themen setzt und die amtierende Regierung vor sich her treibt.

Und auf der anderen Seite gibt es die, die gar nicht mehr wollen. Denn das kann Gabriel noch nicht einmal seiner Oma erzählen, dass er im Wahlkampf vergessen hätte, wie man die Anfrage einer Zeitung zur Verkehrspolitik mit einem Verweis auf das Wahlprogramm beantwortet.

So ist nun endlich öffentlich: Der Vorsitzende möchte allenfalls eine Große Koalition, vielleicht aber nur noch ein paar ruhige Oppositionsjahre. Und der vielgeschmähte Kandidat will nur noch den Wahlkampf hinter sich bringen.

Rein theoretisch bliebe jetzt noch die Option, den Kandidaten mit dem unkontrollierten Ego gegen den braven Parteisoldaten Steinmeier auszutauschen. Der ist kompetent, berechenbar und der Kanzlerin allemal gewachsen, nur leider nicht als Wahlkampfkünstler.

Gibt es noch einen Ausweg, bevor die schmale Aktivenbasis der Sozialdemokratie endgültig verzweifelt?

Ja, und zwar “Last Exit Green”. Jetzt ist noch Zeit für die Grünen, per Mitglieder-Urwahl einen eigenen Kanzlerkandidaten aufzustellen, der uns endlich die Hoffnung zurückgibt, dass man Schwarz-Gelb abwählen kann, ohne sich damit Schwarz-Grün oder den  Großen Mist einzuhandeln. Das muss natürlich schnell gehen und ohne ZählkandidatInnen, also ganz simpel: Winfried Kretschmann oder Jürgen Trittin.

Nur Mut, und nicht lange warten, ihr lieben Grünen. Auch die Sozis werden es Euch danken.
 
Crosspost von Helmut Wiesenthal

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