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Der Fall Mollath und die näher rückende Landtagswahl

von , 31.5.13

Nein, frei ist Gustl Mollath noch immer nicht. Aber sein Fall gewährt interessante Einblicke in die Zustände der bayerischen Justiz und der bayerischen Psychiatrie. Da gibt es Richter, die einfach nicht lesen wollen, Mitarbeiter, die nicht Schreibmaschine schreiben wollen, Steuerfahnder, die nicht fahnden wollen, und Gutachter, deren Argumentation offenbar bei Karl Valentin ausgeliehen ist. Mollaths Erfahrungen schreien nach einer Verfilmung.

Zunächst jedoch erscheint am 3. Juni „Die Affäre Mollath“ in der Verlagsgruppe Droemer Knaur. Die SZ-Reporter Uwe Ritzer und Olaf Przybilla, die seit langem in den Untiefen des Falles recherchieren, fassen hier in Buchform zusammen, was sie herausgefunden haben.

Am gleichen Tag zeigt die ARD um 22:45 Uhr „Die Story im Ersten: Der Fall Mollath. In den Fängen von Justiz, Politik und Psychiatrie.“ Da die Journalisten in den üblichen 8-Minuten-Stücken des Magazin-Journalismus oft zu wenig Platz für alle Facetten eines Falls haben, gewährte man den Report Mainz-Mitarbeitern Monika Anthes und Eric Beres nun einen richtigen Sendeplatz.

Unterdessen warten alle gespannt, wie das Landgericht Regensburg in Sachen Wiederaufnahmeantrag entscheiden wird. Der Verteidiger Mollaths, der Hamburger Strafrechtsexperte Gerhard Strate, wird langsam ungeduldig. Und Regensburg mauert. Es sind noch vier Monate bis zur Landtagswahl.

 

Bisher auf Carta erschienene Beiträge zum Fall Mollath:

 

Update 4.6.: Für alle, die den Dokumentarfilm am 3. Juni verpasst haben: Hier geht’s zur Mediathek der ARD

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