Henrik Enderlein 22.04.09

Bad Bank = Bad Idea

Eine Bad Bank ist ökonomisch abenteuerlich, sozial ungerecht und zudem noch kaum praktikabel. Statt die Gewinne aus spekulativen Wertpapiergeschäften bei den Banken belassen und die Verluste auf die Gesamtbevölkerung zu verteilen, sollte der Staat lieber Banken komplett übernehmen. Der Staat könnte auch den insolventen Banken die guten Wertpapiere abkaufen und sie in „Good Banks” zusammenfassen.

Hans F. Bellstedt 14.04.09

Die FAZ enthüllt’s: Ludwig Erhard-Intimus hätte Abwrackprämie befürwortet

Selbst die FAZ macht nun einen Vordenker der Sozialen Marktwirtschaft quasi zum Taufpaten der Abwrackprämie. Der Paradigmenwechsel hin zum allerorten korrigierenden Staat wird langsam raumgreifend. Wer übernimmt eigentlich die politische Verantwortung für diese Staatsüberforderung?

Leonard Novy 07.04.09

Herrschaftsmanagement und Vertrauensverlust: Die neuen Wege der Demokratie

Uninspiriert wirken die Vorwahlkampfscharmützel zwischen den Noch-Regierungspartnern, bieder die Versuche der Parteien, die beispiellose Kampagne Obamas nachzuahmen. Es überrascht nicht, dass viele Deutsche dem auf die „US-Superwahl“ 2008 folgenden Superwahljahr 2009 reichlich ermattet entgegenblicken. Doch steht bei weitem mehr auf dem Spiel als die Zusammensetzung der nächsten Bundesregierung. Es geht um die Frage, ob es der deutschen Politik in den anstehenden Wahlkämpfen gelingt, einen Dialog über die Zukunft der Demokratie zu in Gang zu kriegen.

Carsten Zorn 06.04.09

Krisen-Metaphorik nach dem G20-Gipfel: Im Nebel sieht man Gespenster besonders gut

Wenn dem G-20-Gipfel etwas gelungen ist, dann eines der verbreitetsten Bilder der letzten Monate gründlich aus den Medien und Köpfen zu verdrängen: das von der Krise als einer ‘Fahrt durch den Nebel’. Die Aussicht auf riesige und schnell wirkende Maßnahmenpakete sowie einen global einheitlichen Kurs in der Krisenbekämpfung hätten sonst kaum so leicht so große Hoffnungen wecken können. Beginn einer Serie über ein “anderes Krisenwissen”.

Friedrich Schneider 02.04.09

Das Schweigen der Ökonomen: Die Weltwirtschaftkrise ist auch ihre Krise

Die Weltwirtschaftskrise hat mittlerweile alle Länder erfasst und es werden von vielen, aber meistens eben nicht von Wirtschaftswissenschaftlern Maßnahmen diskutiert, wie die Wirtschafts- als auch die Finanzkrise überwunden werden können. Sehr häufig wird die Frage gestellt, ob die Ökonomen hierbei überhaupt noch eine Rolle spielen, bzw. was sie zur Lösung beitragen können. Die meisten ökonomischen Vertreter schweigen.

Daniel Leisegang 02.04.09

That’s shift, baby!

“Jede Konferenz badet in sich selbst”, meinte Johnny Häusler noch 2007, anlässlich der ersten re:publica. Und der Organisator fügte hinzu: “Warum sollten sich die Blogger nicht einmal selbst zelebrieren?” Das Zitat ließe sich auch auf die dritte Re:publica anwenden. Denn die „digitale Avantgarde“ dreht sich weiterhin um sich selbst und weiß mit der neu gewonnen medialen Macht wenig anzufangen.

Robin Meyer-Lucht 26.03.09

Endlich mal klug über den Kapitalismus reden: Mit Robert Misik

Der Kapitalismus ist nicht gescheitert, sagt Robert Misik und videoblogt über mögliche Erzählungen nach der “Madoff-Economy”. Sehr zu empfehlen.

Robin Meyer-Lucht 25.03.09

Köhlers Rede: Diskussionsstoff ohne Einbettungsfunktion

Horst Köhler hat gestern eine Rede gehalten, die besser und reicher an Deutungsangeboten war als man erwarten konnte. Doch er blieb in den klassischen Mustern der politischen Rhetorik verhaftet. Die Chance, seine Rede nachträglich als Video in voller Länge und auch eingebettet zu verbreiten, vertut Köhler. Auch einen Feedback-Kanal gibt es nicht. Er ist so gesehen noch ein TV-Präsident, der das Interesse am Neuen und an Bürgerbeteiligung eher plakativ vor sich her trägt.

Severin Fischer 25.02.09

Nachhaltig investieren? Nicht in der Krise!

Der russisch-ukrainische Gasstreit hat Europa demonstriert, dass eklatante Energieinfrastrukturmängel ein effektives Krisenmanagement verhinderten. Der Bedarf an umfangreichen Investitionen erscheint daher gewaltig. Die EU-Kommission hat im Kontext des „EU Recovery Plan“ einen Finanzierungsvorschlag vorgelegt, der bei den Mitgliedstaaten jedoch auf erheblichen Widerstand stößt. Wieder einmal zeigt sich, dass europäische Solidarität meist scheitert, wenn sie über den Rahmen deklaratorischer Politik hinausreichen soll.

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