“Gekaufte Zeit. Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus”: Wolfgang Streeck diskutierte am Sonntag im STREITRAUM der Berliner Schaubühne mit Carolin Emcke über sein neues Buch.

Die journalistische Fankurve der herrschenden Meinung hat ihre Funktion erfüllt: der Appell für eine 30-Stunden-Arbeitswoche wurde ignoriert oder niedergeschrien. Aus guten Gründen?

Über das Gutachten einer Gruppe von 17 prominenten internationalen Ökonomen wurde von dpa nicht berichtet – es wurde stattdessen “interpretiert”. Weshalb tut die renommierte Nachrichtenagentur so etwas?

Wenn Wissenschaftler als Experten in den Medien auftauchen, dann nicht einfach als Ökonomen, Mediziner oder Juristen. Nein, es müssen Top-Leute sein. Ohne Top machen diese Berufe nichts her.

Unter Ökonomen und Wirtschaftsberichterstattern hat sich eine ganz eigene Verschleierungs-Sprache herausgebildet. Ständig wird irgendwo irgendwas “gerettet”. Selbst Brandstifter lassen sich zu Sanitätern umlügen.

In einem Offenen Brief protestieren rund 180 deutsche Wirtschaftswissenschaftler gegen die Eurorettungspolitik der Bundesregierung, insbesondere gegen die jüngst beschlossene Bankenunion. Finanzminister Schäuble und andere Ökonomen reagieren empört.

Nicht nur die Weltwirtschaft steht am Abgrund: So viel Apokalypse war nie. Oder jedenfalls schon lange nicht mehr. Oder, wie ein bekannter Blogger sagt: Wir werden alle störben!1!!