von Matthias Schwenk, 26.3.09
Öffentlich Luft machte zunächst Christian Sickendieck (Fixmbr) seinem Ärger. Deutlich moderater folgte ihm Cem Basman (Sprechblase), bevor die Debatte mit einem Beitrag von ChristianBerlin direkt auf die Seiten des Freitag fand und zuletzt mit einer “Kritik an der Kritik” von Jakob Augstein fortgeführt wurde.
“Sie müssen bedenken, dass ich – und wir alle hier – aus der Kultur des Printjournalismus kommen.”
Mit dieser Aussage belegt Jakob Augstein das ganze Dilemma des Freitag: So gut und einmalig die Idee war (und natürlich immer noch ist), die wöchentlich erscheinende Print-Ausgabe im Netz durch ein offenes System von Blogs zu ergänzen, so schlecht geriet die Umsetzung, weil das nötige Know How fehlte.
Weiter auf bwl zwei null.
Hier auch eine Replik von Jakob Augstein zur Kritik am Freitag:
Der Freitag ist angetreten, um Leser und Redaktion und Autoren zu einer Community zu vereinen, zu einer Gemeinschaft. Wir wollen dieses Produkt gemeinsam gestalten. Der Anteil von Leser-Texten am Online-Auftritt des Freitag liegt im Moment bei knapp über 20 Prozent. taz, Spiegel, Zeit, Süddeutsche, FAZ haben Anteile, die sich zwischen ein und vier Prozent bewegen. Keine Missveständnisse: Ich zitiere die Statistik nicht aus Zahlengläubigkeit. Der Spiegel hat wahrscheinlich zehntausendmal mehr Masse im Netz als wir. Egal. Es kommt auf das Prinzip an. Wir sind sechs Wochen auf Sendung. Und ein Fünftel von unserem Material kommt aus der Community. Das freut mich. Weil wir genau das wollen.
Langsam? Ja. Unperfekt? Ja. Verbesserungswürdig? Ja. Aber eben auch einzigartig.