Der Kampf gegen Google, Facebook und Apple entwickelt sich zu einem Kulturkampf, in dem die Fronten verwirrend erscheinen. Manche Beobachter fragen sich: Wehrt sich hier die deutsche Geisteselite gegen eine neoliberale US-Hegemonie oder will eine kulturkonservative Branche die Modernisierung der Informationsgesellschaft verhindern?

Es gibt viele Gründe, Facebook nicht zu mögen. Aber auch ein paar sehr gute, es trotzdem zu benutzen.

Im Oktober ist die deutsche Ausgabe von Jeff Jarvis’ jüngstem Buch „Public Parts“ erschienen. Es ist ein flammendes Plädoyer für einen neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit. Das Private soll endlich politisch – und ökonomisch! – werden.

Horch & Kuck: Facebook stellt den Sicherheitsbehörden komfortable Tools zur Nutzerabfrage zur Verfügung.

Wie wird politisches Engagement gemessen? Welches Bild entsteht durch Top-Down-Kommunikation? Hat die Altersstruktur Einfluss?

Am Sonntag wird in Venezuela gewählt. Ob der Linksnationalist Hugo Chávez nach 13 Regierungsjahren erneut gewinnt oder aber sein rechtskonservativer Herausforderer Henrique Capriles, wird 2012 zu einem Gutteil im Internet entschieden.

– oder: Wie sich die alternativen Medien mittlerweile ergänzen. Anlässlich der lächerlich geringen Berichterstattung der ARD-Nachrichtensendungen über die Proteste in Spanien ging ein mittleres Gewitter auf den Facebook-Account der tagesschau nieder.

Google, Facebook, YouTube, iTunes, Amazon, Twitter – sie alle wollen weg vom Image des beliebig beschmierbaren Schwarzen Bretts. Zunehmend fühlen sie sich für „ihre“ Inhalte verantwortlich und bewerten, ordnen, filtern und hierarchisieren sie. So werden aus einst neutralen Dienstleistern allmählich Verleger neuen Typs.

In “Twitter statt Hürriyet” beschreibt Luise Sammann für DRadio Wissen, weshalb die Türkei Weltmeister der Facebook-Nutzung ist: Viele junge Leute kehren den alten Medien den Rücken, weil sie nicht interessant genug sind oder von Werbekunden gesteuert werden.