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Newsletter vom 24. September 2010

von , 24.9.10

Der Carta-Newsletter enthält eine Auswahl der Texte und Netzlese-Einträge der letzten Woche.

Veranstaltungsankündigung: Heute Abend lädt die Grüne Bundestagsfraktion anlässlich der Demo “Freiheit statt Angst zu einer “Netzpolitischen Soirée” mit Jeff Jarvis, Renate Künast und Thilo Weichert ein – Carta präsentiert den Stream.

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Agenda

Michael Spreng: Der falsche Präsident
Jetzt rächt sich, dass Angela Merkel nicht den Besten zum Bundespräsidenten ausgewählt hat: Wulff hat nicht die klügeren Gedanken als die Parteipolitiker, er findet keine tieferschürfenden Worte. Hat Wulff seine “Stufe der Inkompetenz” erreicht?

Robin Meyer-Lucht: Die Gutachterei von ARD und ZDF
Noch ein Gutachten zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk – diesmal zum Datenschutz der Haushaltsabgabe: ARD und ZDF steuern die Medienpolitik zunehmend durch gezielte Expertisen.

Redaktion Carta: “Gerecht” und “zweckmäßig” – Gutachten zu Datenschutz und GEZ-Reform
ARD und ZDF veröffentlichen ein Gutachten zur Rundfunkabgabe: Meldedatenabgleich, regelmäßige Meldedatenübermittlung, Anzeige- und Aufkunftspflichten – all dies sei datenschutzrechtlich nicht zu beanstanden, so der Gutachter Hans Peter Bull.

Robin Meyer-Lucht: NDR will mit “allen juristischen Mitteln” gegen Depub.org vorgehen
Der NDR ist not amused: Der Sender will gegen das von Depub.org veröffentlichte Tagesschau.de-Archiv vorgehen. Unklar ist jedoch, ob ein erneutes Depublizieren überhaupt durchsetzbar ist.

Marvin Oppong: Vergab das IT-Sicherheitsamt Aufträge zum E-Personalausweis ohne hinreichende Ausschreibung?
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat über mehrere Jahre hinweg zahlreiche Aufträge ohne hinreichende Begründung freihändig vergeben – darunter möglicherweise auch welche zum elektronischen Personalausweis.

Robin Meyer-Lucht: Merkel, Sarrazin, Schirrmacher: “Über die Kälte der Macht”
Frank Schirrmacher ist enttäuscht von der Kanzlerin – weil sie sich in der Sarrazin-Debatte als Konservative und Intellektuelle überfordert zeigt.

Redaktion Carta: Leistungsschutzrecht: “Wenn fremde Leistungen systematisch genutzt werden, ist dies unfair und ungerecht.”
Das Bundesjustizministerium hat noch einmal bestätigt, ein Leistungsschutzrecht für Presseverleger schaffen zu wollen. Das neue Recht dürfe aber den “Informationsfluss im Internet” und die Zitierfreiheit nicht einschränken. Carta dokumentiert die Rede von Max Stadler in Auszügen.

Robin Meyer-Lucht: Kein Druck, kein Zwang – Wie liberal ist eine Leistungsschutz-Pauschalabgabe?
Springer-Chef Mathias Döpfner antwortet NZZ-Redakteur Rainer Stadler. Aus dem Disput leitet sich die Frage ab: Wie liberal ist eigentlich eine Pauschalabgabe?

Tim Renner: Angeekelt kann man nur noch sagen: “Halt die Fresse Freifrau”
Stephanie Freifrau zu Guttenberg engagiert sich in der “Bild” gegen Kindesmissbrauch – und bringt für populistische Belege das verdammt ernste Thema mit Rock’n’Roll und “Porno Chic” in Verbindung. Diese Ökonomisierung der Sexualität für Bücherverkäufe ist ärgerlich.

Ökonomie

Stefan Rosinski: Der Automatismus der kapitalistischen Unfreiheit ist tot: Lang lebe das Internet
Chris Andersons Vision vom ewigen Zyklus des Kapitalismus, der nun angeblich das Paradies des Web in einen App-Apparat verwandelt, greift viel zu kurz. Denn “das Internet” ist tatsächlich eine “neue Welt”, auf die die alten Kategorien von Freiheit und Ordnung, Kapitalismus und Emanzipation nicht mehr passen.

Redaktion Carta: Gegenwind für Verleger: Wirtschaftsverbände stellen sich gegen Leistungsschutzrecht
Heute veröffentlichten Wirtschaftsverbände eine “Gemeinsame Erklärung” gegen das geplante Leistungsschutzrecht für Presseverleger, die Verlegerverbände antworteten prompt. Carta hat einige Reaktionen darauf zusammengetragen.

Umair Haque: Pull Prosperity: Perspektiven für den Wohlstand des 21. Jahrhunderts
Die derzeitige Wirtschaftskrise ist auch eine Krise der Institutionen der Industriegesellschaft. Um sie zu überwinden, werden neue Institutionen notwendig sein, die Mehrwert und Wohlstand auf andere Art herstellen: Es wird darum gehen, einen reichhaltigeren und intensiveren Austausch zu organisieren.

Christian Humborg: Der Geheimvereinbarung mit den Energiekonzernen – Chronologie einer Veröffentlichung
Transparenz soll die Devise sein: Die Bundesregierung hat für die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke eine Vereinbarung ausgearbeitet, den sie nach Bekanntwerden und zahlreichen Nachfragen veröffentlichte. Zu weiteren Details der Verhandlungen schweigt sie bislang jedoch.

Medien

Wolfgang Michal: Spiegel Online – die wahre Krake im Netz
Gern hacken die Medien auf der Datenkrake Google herum. Wirklich beherrschend im Netz sind aber die ‚Altmedien’, allen voran „Spiegel Online“. Der Erfolg des Platzhirschs zeigt, dass die Blogosphäre ihre Eigenständigkeit und ihr Selbstbewusstsein weitgehend eingebüßt hat.

Redaktion Carta: Podiumsdiskussion mit Tom Schimmeck: Warum der Journalismus die Welt kaum mehr begreift – die Aufzeichnung
Die Aufzeichnung der Veranstaltung “Brotlose Spiele – warum der Journalismus die Welt kaum mehr begreift” zu den Thesen von Tom Schimmeck.

Matthias Schwenk: Twitter-Relaunch: Ein Social Network sollte kein Zeitfresser sein
Der jüngste Twitter-Relaunch kann nicht über ein Kernproblem hinwegtäuschen: Soziale Netzwerke entwickeln sich zu “Zeitfressern”, die ihre Nutzer möglichst lange binden – anstatt Informationen effizient zu organisieren. Ist der Markt nicht längst reif für andere Lösungen?

Wolfgang Michal: Pizza-Journalismus?
Auf dem Zukunftskongress der Freischreiber am vergangenen Samstag diskutierte ich mit meinem Kollegen Christoph Lixenfeld über die Frage, ob Journalismus eine Dienstleistung ist wie Pizza verkaufen.

Wolfgang Michal: Medien-Stresstest
Ausbildung und Nachfrage im Journalismus driften ein wenig auseinander – oder bilde ich mir das nur ein?

Redaktion Carta: Der ‘Fehdehandschuh’ der Apparate
Der Disput um öffentlich-rechtliche vs. privatwirtschaftliche Angebote im Netz wurde durch 12. Staatsvertrag und Drei-Stufen-Tests nicht befriedet. Im Gegenteil. Szenen einer Diskussion mit Peter Boudgoust, Mercedes Bunz, Mathias Döpfner und Frank Schirrmacher.

Stephan Ruß-Mohl: Journal21.ch: Heiners Renterband
Vor einer Woche ist “Journal21″ gestartet: ein Newsportal, das ergänzend zu klassischen Medien, “journalistischen Mehrwert” bieten möchte. Mit vertieften Analysen, Kommentaren und Hintergrundberichten könnte es ein veritables Orchester mit herausragenden Solisten werden – und das alles “gratis”.

Thomas Wiegold: Bloggen für den Journalismus
Bloggen ist für mich das richtige journalistische Mittel, schnell, oder auch bedacht, vor allem aber: Es lädt die Leser zum Mitmachen ein – und davon profitieren alle. Da ist es fast logisch, dass ich nun als freier Journalist mein Blog wiederbelebe. Jetzt muss sich Bloggen nur noch bis zu den Pressestellen rumsprechen.

Robin Meyer-Lucht: Post von Ogilvy: Twitter-Interviews mit dem Ford-Hochleistungsteam
Als Blog bekommt man manchmal merkwürdige Angebote – zum Beispiel die “einmalige Gelegenheit”, Ford-Führungskräfte “per Facebook, Twitter, etc.” zu interviewen …

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