Öffentlichkeit konstituiert sich heute radikal anders als noch vor wenigen Jahren. Es ist Zeit, Medienvielfalt neu zu denken. Sechs Thesen zur Gestaltungsleistung der Intermediäre und den Herausforderungen, die sich daraus für die Vielfaltssicherung ergeben.

Ein Chat von Stefan Heidenreich und Pit Schultz über Filter Bubbles, Fake News und die alt.right-Bewegung.

Zur Erklärung der Dynamik öffentlicher Diskurse im digitalen Zeitalter muss immer häufiger der Begriff „Filter Bubble“ herhalten. Dem Theorem, mehr eine Chiffre für die subtilen Machtstrukturen im Internet, fehlt jedoch die empirische Fundierung.

„Wow“! Facebook hat zusätzlich zu seinem „Like“-Button fünf neue Symbole eingeführt, die Gefühle wie Liebe, Mitleid oder Wut ausdrücken sollen. Eine grundlegende Veränderung der Online-Kommunikation kündigt sich an.

Während Algorithmen Nutzerverhalten und Präferenzen zu Zwecken möglichst zielgruppengenauer Werbung filtern, wissen viele User gar nicht, wie sie Quellen prüfen können und wie Webdienste Meinungsbildungsprozesse beeinflussen. Unaufmerksamer Umgang damit kann zu einer gleich doppelten Gefahr für unsere demokratischen Werte führen.

Der Hochmut unter den Eliten über Verschwörungstheoretiker, „Russlandversteher“ und Politikverächter ist fehl am Platz. Auch wenn es Mühe kostet: Freiheit und Demokratie müssen immer wieder erläutert und gegen Zweifel verteidigt werden. Gerade im digitalen Zeitalter.

Statt einigen Eliten die technologische Aufrüstung zu überlassen, müssen wir gemeinsam politisch etwas verändern.

Seit Eli Parisers Buch “The Filter Bubble” wird diskutiert, ob Ausblendung akzeptabel ist, und falls ja, wieviel und wann.

Die Social-Media-Nutzung der klassischen Medien wirft gelegentlich die Frage nach der Seriosität auf: Ist ein Live-Ticker Journalismus?