Brexit und die Schäden politischer Führungsverweigerung
Wer eine emotional verunsicherte Öffentlichkeit fragt, ob sie eine übersichtliche Insellösung der großen, vielstimmigen Gemeinschaft mit permanentem Kompromissbedarf vorzieht, darf sich nicht über das Ergebnis wundern. Der Brexit zeigt: Wetterwendische Machtjongleure vergrößern letztlich nur den Raum für Krawallpopulisten.
Ganz unten – Auf der Suche nach dem verlorenen Ethos der SPD
Die SPD kommt nicht aus dem Umfragekeller. Das ist ungerecht, aber wenig überraschend. Es fehlt ein übergeordnetes Framing, das emotionalisiert, mobilisiert und aus vielen Einzelmaßnahmen erst ein konsistentes Ganzes macht. Dabei verfügt die Partei eigentlich über Werte und Zielvorstellungen, die mehr sind als abstrakte, zusammenhanglose Politslogans. Daraus ließe sich etwas machen.
Bitte ruhiger kreischen und leiser in Panik verfallen. Danke.
Deutschlands Bevölkerung hat mehr Vertrauen verdient, als es ihr von seinen Eliten entgegen gebracht wird. Wappnen Sie sich für einen sehr zahlenlastigen Blog, an dessen Ende Sie sich aber hoffentlich besser fühlen werden. Und ohne Angst ein Flugzeug oder Deutschland betreten können.
Laaaaangweilig: Sozen-Bashing
Die SPD-Kritik speist sich nicht aus schlechter Regierungsarbeit oder schlechten Wahlergebnissen, sondern allein aus der Obsession der Medien mit Umfragen. Sie werfen der SPD vor, ihre Wahlversprechen umzusetzen, ohne daraus einen taktischen Vorteil zu ziehen. Nur um der Partei bei nächster Gelegenheit Taktierei vorzuwerfen. Eine Gegenrede.
Die Fehler der FDP
Das einstige Demoskopie-Wunder FDP hat nach hundert Tagen an der Regierung ihre Wählerschaft halbiert. Doch das könnte sich als Momentaufnahme erweisen.
2010: Das Ende des politischen „Du-darfst-so-bleiben-wie-Du-bist“
Die Bürger glauben nicht, dass Deutschland gestärkt aus der Krise hervorgeht. Die Parteien wären 2010 gut beraten, sich vom Prinzip “Mitte für alle” zu verabschieden. Fairness wird als politische Kategorie immer wichtiger.
Ausgleich in Zeiten abnehmenden Wohlstands: Die Politik entdeckt Fairness
Der politische Kompass hat sich verschoben: Im Umgang mit den auseinanderdriftenden gesellschaftlichen Gruppen wird für viele Wähler “Fairness” immer wichtiger. Für die neue Bundesregierung könnte das wahlentscheidend werden.
Vergesst die Sonntagsfrage: Demoskopie ist komplexer
Die „Welche-Partei-würden-Sie-wählen“-Frage ist die unwichtigste für Demoskopen: Keine Frage birgt weniger Aussagekraft. Und schon gar nicht besitzt sie die Prognosefähigkeit, die ihr Politiker und Journalisten gerne unterstellen.