#Bruno Kramm

Bruno Kramm antwortet den “Urhebern”

von , 8.4.12

In seinem ausführlichen Kommentar zu der Aktion “Mein Kopf gehört mir” moniert Kramm zunächst:

Der Artikel selbst beginnt mit einem inhaltlich schwach recherchierten Auftakt, dem die besagten 100 Köpfe mit individuellen Statements folgen.
Bereits in der Einleitung wird die Piratenpartei mit schweren Anschuldigungen konfrontiert und ein einziger Teilbereich aus dem Kontext des kompletten Programms isoliert und zum anarchistischen Aufruf der Freibeuterei mutiert: „Alles umsonst, Enteignung aller Rechte“. Eine Forderung, die jeder Grundlage entbehrt und in keiner Form in unserem Parteiprogramm gestützt wird.

Dann geht er pragmatisch auf die einzelnen Statements ein, so z.B. auf Christoph Keese und Ex-Bertelsmann Chef Thomas Middelhoff:

Sehr geehrter Herr Keese,
Nach der Aufklärung durften Urheber auch nicht mehr zitieren oder die Praxis des Einarbeitens fremder Motive als Hommage des Zitierten nutzen. Dadurch starb eine große Tradition von Barock bis Rennaissance aus. Heute nennt man das transformationelle Nutzung. Eine der vielen Dinge, die unsere Sicht des Urheberrechts zulassen möchte. Etwas was wir abschaffen möchten, ist hingegen das Wahlgeschenk, das Ihnen die gelb-schwarze Regierung mit einem restriktiven Leistungsschutzrecht für Journalismus im Internet gemacht hat.

Sehr geehrter Herr Middelhoff,
Sie wollen Bezahlsysteme. Dagegen spricht nichts. Solange diese nicht wettbewerblich durch ungerechtfertigt hohe Lizenzen blockiert werden, wie in einem Jahrzehnt der Nichteinigung Bitkom/GEMA. Die Auswahl, das Vorhören und Vorsehen im Internet wird es trotzdem geben. Der Nutzer muss selbst entscheiden können, was einen Kauf individuell rechtfertigt oder nicht.

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