#Blumenkübel

Blumenkübel: 50.000 Seitenabrufe für die Münstersche Zeitung

von , 6.8.10

Was bringt eigentlich so ein Twittersturm – wenn ein Text ‘durch das Twitterdorf gejagdt‘ wird?

Immerhin 431 Tweets und 35 Blogverweise zählte Rivva bis Freitagmittag für den Artikel “Antoniusstift: Großer Blumenkübel zerstört“. Hinzu kommt die überregionale Berichterstattung (z. B. ZDF, taz, dpa).

Was also bringt so ein Hype? Nicht nur in Form von Instant-Prominenz für die Münstersche Zeitung und Katharina Hövels – sondern mal ganz konkret quantitativ und controllermäßig nachgefragt: in Seitenabrufen…? – Als Versuch einer Resonanzforschung zur Netzwerköffentlichkeit in Fast-Echtzeit.

Die Antwort von der Münsterschen Zeitung: Der Blumenkübel-Text verzeichnete bislang rund 50.000 Abrufe – mit weiter steigender Tendenz.

Dies hat Christian Franke, Produktmanager der Website, Carta auf Anfrage soeben mitgeteilt: “Sehr gut gelesene Texte erreichen normalerweise 10.000 bis 20.000 Seitenabrufe. Der Blumenkübel-Text hat bislang rund 50.000 Abrufe verzeichnet, mit weiter steigender Tendenz. Für einen Text aus dem beschaulichen Neuenkirchen dürfte dies ein unerreichter Wert sein.” Inklusive Nachberichterstattung habe die Site rund 100.000 Seitenabrufe zum #Blumenkuebel-Thema erreicht.

Hier der Verlauf der Abrufe auf der Zeitachse:

PIs für den Blumenkübel: "Für einen Text aus dem beschaulichen Neuenkirchen dürfte dies ein unerreichter Wert" (Quelle: Münstersche Zeitung/ Franke)

Am Verlauf lässt sich schön ablesen, wie sich die Twitter- und Berichterstattungswelle sehr schnell aufgebaut hat. Am Donnerstagvormittag stiegen die Abrufe von 407 zwischen 11 und 12 Uhr auf 5.630 zwischen 14 und 15 Uhr. Über das Netzwerk kann ein Mem augenscheinlich innerhalb weniger Stunden aufgebaut werden. Zugleich verebbt die Welle dann gegen Abend bereits wieder. Zuvor stand der Artikel unbeachtet bereits einen Tag online – am Mittwochabend baute sich das Interesse plötzlich auf.

Die Zahl von 50.000 verweist darauf, dass die Zahl der aktiv Twitter folgenden Nutzer hierzulande beträchtlich und zugleich noch überschaubar zu sein scheint. 50.000 ist wohl mehr als Skeptiker von der Netzwerköffentlichkeit erwartet hätten – es ist zugleich ein quantitativ gesellschaftlich noch recht begrenztes Phänomen, das viele der “Infoelite” zuordnen würden.

Zugleich wird deutlich, wie hier quantitativ begrenzte Phänomene zurück in den Mainstream wirken – und so wohl ein Millionenpublikum erreichen. Hier sei nur folgender Tweet zitiert:

So gesehen eigentlich eine ganz schöne Fallstudie in Fragmenten.

Dank an Christian Franke für die Zahlen und die Grafik.

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