Volksparteien im Spätmittelalter: Gerade „Best Ager“ sind bereit für Engagement, und das ist auch gut so
Das aktive Engagement älterer Parteimitglieder könnte höher sein. So gesehen überrascht es, dass Parteiführungen angesichts sinkender Mitgliederzahlen in erster Linie versuchen, jüngere Neumitglieder zu werben. Sie sollten sich vielmehr auch an jene Menschen wenden, die bereits im Besitz eines Parteibuches sind. Unter den älteren Mitgliedern gibt es viele, die grundsätzlich bereit wären, sich einzubringen. Die Gruppe der 55-bis-70-jährigen ist das „Spätmittelalter“ der Parteien; sie ist gerade in den Volksparteien überproportional vertreten und kann mit passenden Angeboten aktiviert werden. Manche befürchten als Folge eine Dominanz bestimmter Jahrgänge. Sie wären aber vor allem eines: eine Bereicherung. […]
Peter Gottwald hat in Köln Rechtswissenschaften studiert. Nach dem 2. juristischen Staatsexamen hat er im Steuerrecht in Kanzleien und Konzernsteuerabteilungen und in der Konzeption von Public Private Partnerships gearbeitet. Er ist Doktorand in den Politikwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er war von 1984 - 1991 und von 2009 - 2014 kommunaler Mandatsträger und ist Mitglied verschiedener zivilgesellschaftlicher Organisationen, unter anderem von Transparency Deutschland.