#Medienkrise

Peichl befürchtet Dauerkrise des Qualitätsjournalismus im Netz

von , 29.1.09

Markus Peichl. Tja, wer ist eigentlich Markus Peichl? Ich würde sagen: Markus Peichl ist der Mann, der mit dem Mainstream geflirtet hat und doch nie ganz mit ihm warm geworden ist. Peichl ist der Kisch-Preisträger, der sich mit der Behäbigkeit der großen Verlagshäuser nie ganz abgefunden hat. Peichl ist der Österreicher, der sich die letzte Distanz zu den Dingen hierzulande nie hat nehmen lassen. Peichl ist folgerichtig heute der Herausgeber von Liebling und der Vorsitzende der LeadAcademy.

Zum Abschluss der diesjährigen LeadAcademy-Juryrunden gab er Carta ein launiges, offenes Interview – und zeigte sich dabei sehr skeptisch, was die Perspektiven des Qualitätsjournalismus im Netz angeht.


Markus Peichl: “Ich bin skeptisch, was Modelle für den Qualitätsjournalismus im Netz angeht.”

Hier auch die YouTube-Version.

Aus dem Interview:

Wir sind durch Print und durch Fernsehen gewisse journalistische Standards gewöhnt. Es wird aber nur ganz wenige Online-Angebote geben, die auch in der Lage sind, so viele Einnahmen zu generieren, dass sie den Journalismus, wie wir ihn bisher gewohnt waren, auch finanzieren können. Das wird eine der ganz wesentlichen Aufgaben für alle Menschen sein, die sich so etwas wie Qualitätsjournalismus verpflichtet fühlen. Und da haben wir noch nicht sehr viel Bahnbrechendes und Zukunftsweisendes gesehen.

Ich bin durchaus skeptisch, ob es wirklich vernünftige Modelle gibt für Websites, die rein und ausschließlich Content bieten, und damit so viel Geld verdienen können, dass sie diesen Content auf eine vernünftige, unseren bisherigen Standards entsprechende Weise auch bezahlen können.

Zur Finanzierungskrise des Journalismus siehe auch diesen Text von Christiane Schulzki-Haddouti.

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