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Breaking News: Verlage fordern „Ausstiegsprogramm für gemäßigte Blogger“

von , 26.1.10

Nach acht Jahren des vergeblichen Kampfes setzt sich vielerorts die Einsicht durch, dass die Verlage nicht immer mehr Soldaten Aufbauhelfer aus ihren Redaktionen ins Netz schicken können, um Blogistan zu befrieden und den Einfluss der Webkommunisten zurückzudrängen. Dies würde, so ein Verlagssprecher, den Kostenrahmen sprengen und wäre der Bevölkerung nicht vermittelbar. Umfragen zeigten, dass eine große Mehrheit der Deutschen ein aggressiveres Vorgehen der Verlage im Internet ablehnt. Auch der Ruf nach einer konkreten „Abzugsperspektive“ für den Interneteinsatz wird lauter.

Die Verlage sehen sich deshalb zu einem „Strategiewechsel“ gezwungen. Vor der Berliner Internetkonferenz am kommenden Donnerstag deutete Verlags-Außenminister Christoph Keese erstmals an, dass er sich ein „Ausstiegsprogramm für gemäßigte Blogger“ durchaus vorstellen könne. Ein solches Programm solle großzügige finanzielle Anreize mit langfristigen Ausbildungsmaßnahmen verbinden und so den radikalen Taliban Bloggern die Unterstützung in der Netzgemeinde entziehen.

Keese wörtlich: „Es gibt viele Mitläufer der Web-Kommunisten, die nicht aus fanatischer Überzeugung, sondern aus wirtschaftlichen Gründen auf einen falschen Weg geraten sind. Diesen Menschen wollen wir wirtschaftliche und soziale Perspektiven für sich und ihre Familien bieten. Dafür werden wir auch zusätzliches Geld in die Hand nehmen.“

Über die Dotierung des „Sonderfonds Ausstieg“ ist bislang nichts bekannt. Gut unterrichtete Kreise gehen allerdings davon aus, dass Blogger mit großem Einfluss höhere Ausstiegsprämien erhalten sollen als solche, die lediglich in Kommentarspalten sitzen. Die Verteilung der Prämien werde das „Kommando Spezialkräfte“ unter Leitung von Generalmajor Kai Diekmann übernehmen.

Beobachter glauben, ein Großteil der gemäßigten Blogger werde auf das Verlegerangebot eingehen und das Ausstiegsprogramm in Anspruch nehmen. „Die Lage in Blogistan ist verheerend. Viele Blogger müssen in diesem Winter hungern. Es ist nicht auszuschließen, dass wir 2010 aufgrund des attraktiven Ausstiegsprogramms ein regelrechtes Blogsterben erleben.“

Internet-Experten rechnen allerdings nicht mit einem schnellen Erfolg. Peter Scholl-Latour sagte auf nuschel.info: „Viele Blogger werden nur zum Schein auf das Angebot eingehen. Der Großteil des Geldes wandert sofort wieder in den Blogger-Befreiungstopf.“

Satire. Dieser Text ist kein Crossposting von magda.de

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