Wo bleibt das „Gebührenstuttgart 21“?

von , 20.4.11

FAZ-Medienressortleiter Michael Hanfeld fragt sich, wann eigentlich der Aufstand gegen die neue Abgabenordnung für den Rundfunk beginnt:

Da wird viel Datenholz geschlagen, kein Wunder, dass der Mitarbeiterstand der GEZ von 2000 bis 2009 von 930 auf knapp 1150 gestiegen ist. Von 2013 an soll er nun bei rund 1400 liegen, rechnen wir zu den derzeit fünfhundert Mitarbeitern bei den „Zulieferern“ der GEZ noch einmal hundert hinzu, kümmern sich dann rund zweitausend Menschen darum, dass in jedem Haushalt und in jeder Betriebsstätte (dort gleich mehrfach, je nach Größe der Firma) Rundfunkgebühren bezahlt werden. Und da wäre offenbar niemand, der zu einem Gebührenstuttgart 21 aufriefe …

Niemand? Nun ja, das Gebührenstuttgart 21 wird wohl erst beginnen, wenn die Bagger anrollen neuen Abgabenbescheide verschickt werden. Der Wutbürger hat eben inzwischen auch ein Gespür fürs Timing.

Noch aber ist der fragliche Staatsvertrag ja nicht einmal verabschiedet – und erfolgreiche Rundfunkstaatsverträge sind ja keine Selbstverständlichkeit mehr. Nach Carta-Informationen planen GEZ/ARD/ZDF zur Einführung der neuen Abgabe zudem eine millionenschwere PR-Kampagne. Der Kampf um das Gebührenstutgart 21 hat noch gar nicht angefangen – oder gibt es etwa schon eine Facebook-Gruppe gegen die Medienabgabe?

/th

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