Wikileaks – Verrat auf Nummer sicher

von , 16.2.10

Die “Enthüllungsmaschine” Wikileaks – derzeit zum Zweck der Spendensammlung offline – ist aktuell dank des “Freihafen”-Projektes für zensurfreie Medien in Zusammenarbeit mit Island in aller Munde. Harald Schumann beschreibt bei Zeit Online Funktionsweise und Zukunftsaussichten “der Robin Hoods des Geheimnisverrats”.

Die Informanten, die Hinweisgeber oder “whistleblower”, wie sie in der englischsprachigen Welt heißen, wagten es nicht, sich direkt den Medien zu offenbaren, weil sie bei einer möglichen Enttarnung um ihren Job, ihre Freiheit oder sogar ihr Leben fürchten mussten. Dank Wikileaks können sie dennoch gefahrlos ihr Gewissen erleichtern oder ihre Anklagen in die Öffentlichkeit tragen. Diese Sicherheit, meint Alan Rusbridger, der skandalerfahrene Chefredakteur der britischen Tageszeitung “Guardian”, mache Wikileaks zu “einem enorm mächtigen Instrument”.

So soll auch der bisherige Gegensatz zum klassischen Journalismus gelöst werden und eine bessere Aufarbeitung der geleakten Dokumente erreicht werden:

Die größten Nutznießer von Wikileaks, die Medien, sollen zahlen. Dafür wollen die Geheimnisverräter Zeitungen und Sendern in aller Welt anbieten, auf ihren Webseiten gegen Gebühr einen “Wikileaks”-Knopf zu installieren. Potenzielle Hinweisgeber könnten dann darüber anonym ihre Dokumente gleich an das Medium ihrer Wahl weiterleiten, wo auch die Verarbeitung professionellen Journalisten überlassen wäre.

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