We cannot, Obama. Oh Billionen fehlen…

von , 7.11.08

Deadcatsbouncing weisst auf eine Parallele zur anfänglichen Euphorie der Clinton -Regierung hin:

However, the current euphoria reminds me of that surrounding the equally clever and fresh faced Clinton in 1993, who quickly discovered that while a President may propose, the bond market disposes. The Treasury has over $500bn of bonds to place before December to meet the funding needs of the various bail-out packages, and over $1trn more in 2009 and probably for several years thereafter.

Wer aber könnten die Käufer dieser Staatsschulden sein? Ob China das Spiel noch allzu lange mitmacht, steht angesichts der schwindenden Exporte in die Vereinigten Staaten zu bezweifeln. Das sogenannte Regime von Bretton-Woods wird eher über kurz als über lang an ein Ende kommen.

Dann bleibt als einzige sichere Geldquelle nur die amerikanischen Zentralbank übrig. Aber auch dort türmen sich seltsame Außenstände zu ungewohnten Höhen. Bis Anfang des Jahres hatte sich die Bilanz, bei unter einer Billion US-Dollar gehalten. In den letzten Monaten ist sie sprunghaft auf über das Doppelte gestiegen:

The Federal Reserve’s balance sheet could total $3 trillion – roughly 20% of GDP – by the end of the year, according to Richard Fisher, the president of the Dallas Fed district bank. At the beginning of the year, the assets on the books of the Fed totaled $890 billion. At present those assets exceed $1.9 trillion. “I would not be surprised to see them aggregate to $3 trillion…by the time we get to the new year,” Fisher said in a speech in Grapevine, Tex.

Damit stellt sich aber immer dringender eine Frage, die Willem Buiter im Mai dieses Jahres mit einem Jein beantwortete:
Können Zentralbanken Pleite gehen?

Even if the exposure is domestic-currency denominated, the lender-of-last-resort and market-maker-of-last-resort-role may conflict with maintaining price stability. In that case it is essential that the central bank is backed fiscally by the Treasury, that is, by the tax payer.

Letztlich garantiert hier auch der Steuerzahler. Und damit beisst sich die Katze in den Schwanz. Zwar lassen sich Staatschulden beliebig auftürmen und Zentralbanken können theoretisch beliebig Geld schöpfen. Sollte aber irgendwann das Vertrauen ausbleiben, dass dieser Geldschöpfung noch irgendeine angemessene Wirtschaftsleistung gegenübersteht, dürften das etliche Probleme aufwerfen. Das gilt im übrigen für Europa wie Amerika gleichermaßen.

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