Sind wir reif für Streetview, wenn wir den Wunsch nach Verhüllung nicht akzeptieren?
Aus welchen Gründen auch immer Menschen ihre Häuser bei Google Streetview verpixeln lassen – dies ist zunächst einmal zu respektieren. Der souverän filternde Netzübermensch scheint jedenfalls noch immer in weiter Ferne.
Pixelbombenalarm
Jeff Jarvis hat mit einem Artikel in der ZEIT die Google-Street-View-Debatte noch einmal neu befeuert. Eine Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht. Oder doch?
Google StreetView: Die Öffentlichkeit als Ware
Schafft Google eine „digitale Öffentlichkeit“? Wird das Private mit mit Street View nun öffentlich? Nichts dergleichen: Google privatisiert die öffentliche Sphäre. Mehr noch – die demokratische Öffentlichkeit selbst verkommt zur Ware.
„Persönlichkeitsrechte“ als Eigentum an sich selbst in der Öffentlichkeit
Das “Persönlichkeitsrecht” wird zunehmend als positives Eigentum verteidigt, als Copyright an sich selbst in der Öffentlichkeit. Die neue Maxime heißt: Lasse dich oder dein Eigentum nicht ablichten! Deshalb dürfen jetzt auch Straßen nicht fotografiert werden. Die Öffentlichkeit, so hat man den Eindruck, soll vor der Öffentlichkeit verborgen werden.
StreetView: Es gibt kein analoges Leben im Digitalen.
Street View ist der Einschlag des digitalen Zeitalters direkt vor die Füße des analogen Menschen. Es symbolisiert das Ende dieses Rückzugsraums, denn Street View ist die greifbarste Verwandlung der analogen Realität in die digitale Öffentlichkeit. Damit wird der Kontrollverlust zum Mainstream.
Dear Google, please be evil
As the internet became the index to our world, and Google is managing that index, who controls Google? This question is clearly not enough on our minds.
“Wie konntet Ihr Euch damals, 2010, von Google so dermaßen austricksen lassen?”
Wie konnte es dazu kommen, dass 2010 das “Schminternet” eingeführt wurde und es jetzt nur noch Einzelnetze gibt, zu denen man sich separat Zugang kaufen muss? Wie konnte uns Google mit dem PR-Trick “Street View” so auf’s Kreuz legen? – Ein trauriges Zukunftsszenario.
Google StreetView-Lesetipps: Vom Kontroll-Mem, Hypokrisie und der Rettung Deutschlands
Street View füllt das Sommerloch: Martin Weigert schlägt Google vor, es einfach sein zu lassen, denn “Street View hat ohnehin kein wirkliches Geschäftsmodell und würde euch in Deutschland noch lange Ärger bereiten.”
So wirbt Google in Print-Anzeigen für Street View
Ab Donnerstag wirbt Google Deutschland mit Print-Anzeigen für Street View. In den Anzeigen fehlt jedoch ein Hinweis auf einen Starttermin und eine Post-Adresse für Einsprüche.