Schirrmacher und Kreye zum iPad

von , 1.2.10

Folgt man Frank Schirrmachers Beitrag in der FAS, bedeutet die Markteinführung des iPad nichts weniger als den Abschied vom World Wide Web, wie wir es kennen. Das iPad habe das Potenzial, einige Paradigmen der bisherigen digitalen Kommunikation (offene Systeme, Multitasking, das “Free”-Konzept) zu erschüttern:

“Apple kann den Markt nicht vergewaltigen. Aber es könnte sein, dass das Plebiszit des Marktes – wie schon beim iPhone – der neuen Aufmerksamkeitsökonomie und der inhärenten Ideologie des Geräts zum Triumph verhilft.”

Auch Andrian Kreye konstatiert in der Süddeutschen, dass das iPad das offene und partizipative Netz infragestelle, sieht die Enttäuschung darüber jedoch in einer Verklärung der digitalen Technologien begründet, die sich im Gefolge der kalifornischen Hippiekultur fortgeschrieben habe. Es sei bei der Entwicklung des Internet nie um Kultur, um kognitive oder intellektuelle Revolutionen gegangen, sondern um Produktivität und Wirtschaftsmacht.

“Das iPad stellt nun eine perfekte Symbiose aus den Entwicklungen der Wirtschaft und der Technik her. (…) Kultur und soziale Funktionen sind da nur Schmierstoff in einer Industrie, die davon lebt, die Aufmerksamkeit ihrer Kunden zu jeder Zeit so lange wie möglich an ihre Produkte zu binden.”

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