Lobo zur Schirrmacher-Elite im Spiegel

von , 7.12.09

Sascha Lobo hat im Spiegel eine Replik auf Frank Schirrmacher geschrieben, die ich – bei aller kritischen Distanz (und beim berechtigten Einwand wieso Lobo nun eigentlich ständig auf Carta vorkommt) – wirklich herausragend finde. Hier ein Auszug:

Der Berg des Wissens ist viel, viel höher geworden seit der Antike – unbesteigbar für den Einzelnen war er seit Beginn der Aufzeichnungen. Aus diesem Grunde brauchen wir, braucht die Gesellschaft schon immer Filtermechanismen. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts war der allgemein anerkannte Filter, der vermittels der Massenmedien gesellschaftlich Relevantes von Irrelevantem schied, die Redaktion. Es handelt sich dabei um eine hierarchisch organisierte Struktur, die in einem kaum transparenten Prozess entscheidet, was die Öffentlichkeit zu interessieren hat. Redaktionen haben in der Vergangenheit unsere Wahrnehmung der Realität geprägt. Daraus ist für die unmittelbar Beteiligten oft genug der subjektive Anspruch der Deutungshoheit erwachsen, und in der Mediendemokratie schließlich eine Machtposition. Der Redakteur als Torwächter der massenmedialen Realität hat jedoch mit dem Internet im 21. Jahrhundert Konkurrenz bekommen, eine scheinbar technologische, tatsächlich aber eine soziale.

Mehr zu Frank Schirrmachers Thesen auch hier und hier.

Update: Der Text steht nun auch bei Spiegel Online.

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