Kampf gegen illegale Downloads bedroht die Informationsgesellschaft

von , 8.12.09

Sandro Gaycken: Nachdem technische Kopierschutzlösungen gescheitert sind, bleibe der Industrie nurmehr die Forderung nach Gesetzesverschärfungen und Überwachung der Nutzer – was sich jedoch nur gegen die informationelle Selbstbestimmung der Bürger durchsetzen ließe. Mit Blick auf das Anti-Piraterie-Abkommen ACTA kommentiert Gaycken:

“Die konsensuelle Haltung der Politik muss hier befremden. Sie steht im scharfen Gegensatz zu politischen Predigten um die Segnungen der Informationsgesellschaft. Die gleichen Mitgliedsländer haben im Rahmen des World Information Summit noch umfassend den “Digital Divide” beklagt, die digitale Spaltung der Gesellschaft. (…) Sind die Verluste der Musik- und Filmindustrie so gravierend, dass sie vielschichtige und sensible Einschränkungen der Informationsfreiheit von immerhin knapp einer Milliarde Menschen in den ACTA-Staaten rechtfertigen? Die Antwort fällt eindeutig aus. Die freiheitsrechtlichen Kosten stehen in keinem Verhältnis zu ihrem Nutzen.”

(via)

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