Fall Brender: Meinungsfreiheit, unbedingt

von , 24.2.10

Michael Ridder ergreift beim Evangelischen Pressedienst Partei für Brender und zeigt sich enttäuscht vom Verhalten Schächters.

Mit Schächters oberlehrerhafter Zurechtweisung nimmt der “Fall Brender” eine besonders traurige Wendung. Wenn schon die CDU nicht in der Lage ist, die Äußerungen Brenders einfach mal hinzunehmen, so hätte es wenigstens der Intendant tun müssen. Schächters vermeintliche Verteidigung der Ehre von ZDF-Redakteuren war fehl am Platze: zum einen, weil Brender in dem Interview betonte hatte, es seien nur wenige Kollegen, die so handelten. Zum anderen, weil Schächter ganz genau weiß, wie sehr politische Einflüsse permanent die Unabhängigkeit des ZDF bedrohen.

Dass Schächter Koch gewähren ließ, als dieser sein Vorhaben durch den ZDF-Verwaltungsrat paukte, dass er nicht zurücktrat und nicht vors Verwaltungsgericht zog: alles mit guten Gründen zu rechtfertigen. Seine Erklärung vom Montag jedoch nicht.

Einmal mehr wird durch den “Fall Brender” deutlich, dass die gebotene Unabhängigkeit und Staatsferne erst mit einer Entscheidung aus Karlsruhe erreicht werden kann.

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