Experten: Bitte weniger “geistiges Eigentum”

von , 15.7.10

Auf Initiative von Google hat sich das “Collaboratory Internet und Gesellschaft” fast 500 Experten zur “Innovationskultur in der digitalen Gesellschaft” befragt. Die Teilnehmer der Befragung wurden nach einem Schneeballsystem ausgewählt – mit einem internen Expertenkreis als Ausgangspunkt. Die Befragung ist also nicht repräsentativ, sondern zeigt lediglich an, was eine bestimmte Expertencommunity über die Themen denkt.

Beim Thema “geistiges Eigentum” neigte der Expertenkreis stark dazu, dass das Ausmaß des Urheberrechtsschutzes derzeit Innovationen eher verhindere. Über 80 Prozent sind dieser Meinung:

Hier wird die Dichotomie deutlich: Urheberrecht als Bremsklotz bei Innovation im Gegensatz zu Urheberrecht als Grundlage von bestimmten Produktionsweisen. Ob die derzeitigen urheberrechtlichen Regelungen die legitimen Verwertungssprüche von Produzenten ausreichend schützen, hat die Google-Initiative lieber nicht gefragt. Zugleich zeigt sich, dass ein ganz erheblicher Teil der hier befragten Expertencommunity auf die auf Verknappung angelegten Geschäftsmodelle der klassischen Medienindustrien nicht sonderlich gut zu sprechen ist.

Bei einem anderen Thema waren die Experten interessanterweise exakt gespalten – nämlich bei Datenschutz und Privatsphäre:

Hier war jeweils die Hälfte des Expertenkreises der Meinung, dies sei eine Aufgabe der Bürger bzw. eine Aufgabe des Staates.

Die vollständige Befragung hier.

Disclaimer: Ich habe selbst an der Umfrage teilgenommen.

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