DIW-Studie zur angeblichen Mittelstandspanik: “eine messideologisch angerichtete Konfusion”

von , 17.6.10

Eben noch durfte Franz Walter auf Spiegel Online den Frust der Mittelschicht beschwören:

Die Mitte träumt von einer neuen Stunde null. Die Mitte, die sonst gern wahren und tradieren möchte, sehnt sich nach dem Bruch, nach einem radikalen Neuanfang der politischen Institutionen.

Nun kommt schon Jürgen Kaube daher und versucht in der F.A.Z. die DIW-Studie, deren Mittelstandsthesen gerade allerorten hochgeschrieben werden, wieder herunterzuschreiben. Das Ganze sei eine “inszenierte Mittelschichtspanik”, eine “eine messideologisch angerichtete Konfusion”:

Noch unverschämter ist nur, was die Autoren am Ende der Studie machen. Sie warnen vor Fremdenfeindlichkeit und Ausländerhass, die sich aus Statusängsten der Mittelschicht ergeben könnten. Und verweisen an dieser Stelle auf das Buch „Deutsche Zustände, Folge 8“ des Bielefelder Pädagogen Wilhelm Heitmeyer. Just die darin enthaltenen Studien aber geben keinen signifikanten Hinweis auf mehr Fremdenfeindlichkeit als Folge der jüngsten Wirtschaftskrisen. Nicht einmal für Statuspanik. Von Mittelschichten ist in ihnen überhaupt nicht die Rede.

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