von Redaktion Carta, 12.6.10
Steven Pinker wendet sich in seiner Op-Ed-Kolumne massiv gegen die “moral panic”, wonach neue digitale Medientechniken das Gehirn verändern oder gar verkrüppeln würden:
Critics of new media sometimes use science itself to press their case, citing research that shows how “experience can change the brain.” But cognitive neuroscientists roll their eyes at such talk. Yes, every time we learn a fact or skill the wiring of the brain changes; it’s not as if the information is stored in the pancreas. But the existence of neural plasticity does not mean the brain is a blob of clay pounded into shape by experience.
Durch Erfahrungen würde sich das Gehirn nur sehr spezifisch verändern: Es würde besser darin, das Geübte zu tun – Auswirkungen auf andere kognitive Bereiche könnten vernachlässigt werden. Es wäre daher falsch anzunehmen, die Nutzung von Twitter, Musikvideos oder Comics würde das Gehirn in seiner Gesamtheit verändern.
Die direkten kognitiven Auswirkungen der zunehmend digitalen Mediendiät seien daher überschaubar – und sie könnten kulturell umrahmt und verarbeitet werden, wie Pinker betont. Um die Mechanik hinter der Veränderung zu verstehen, gelte es vor allem zu verstehen, warum die neuen Medien beim Einzelnen so beliebt sind – weil sie ihn nämlich schlauer machen:
The new media have caught on for a reason. Knowledge is increasing exponentially; human brainpower and waking hours are not. Fortunately, the Internet and information technologies are helping us manage, search and retrieve our collective intellectual output at different scales, from Twitter and previews to e-books and online encyclopedias. Far from making us stupid, these technologies are the only things that will keep us smart.