#Bunte

BUNTE contra STERN: Immer neue Enthüllungen!

von , 3.3.10

Vor einigen Tagen wurde einem Carta-Mitarbeiter das Transkript eines Telefongesprächs zugespielt, das die prominente Journalistin Patricia R. im Februar 2010 mit dem prominenten Journalisten Helmut M. geführt haben soll. Nach Angaben eines Spurensicherungs-Experten des BKA befand sich das Transkript in einem Aktenordner der Berliner Rechercheagentur „LBÜ-Research & Report GmbH“. LBÜ ist eine in der Fotografen-Branche übliche Abkürzung für „Leitbildüberprüfung“.

Den Deckel des anonym eingesandten Ordners, der Carta vorliegt, ziert ein auffällig bunter Sperrvermerk: „Spätrömische Dekadenz. Nur für den Hausgebrauch“. Auf dem Transkript selbst findet sich der Stempelaufdruck VAP (offenbar ein presse-internes Geheimkürzel für „Verhaltensauffällige Politiker“).

Dem kurzen Text beigeheftet sind Quittungen über ausbezahlte Informationshonorare sowie zahlreiche Kaufbelege: für Richtmikrophone, Keylogger, Spycam, Bewegungsmelder, Elektropick, Peilsender, Leuchtspurmunition, Gummistiefel, Gartenspaten, Alu-Leiter, Karnevalskostüm, Nylonstrümpfe, Fußmatten – sowie einen silberfarbenen Aston Martin DBS V12 Vantage. In einer Klarsichthülle fanden sich mehrere auf den gleichen Namen ausgestellte Reisepässe sowie unterschiedliche Visitenkarten und ein Blindenarmband. Lose im Ordner lag ein Exemplar des Journalisten-Handbuchs „Geheimwissen Schlüsseldienst“.

Die Carta-Redaktion hat sich nach langen internen Diskussionen entschlossen, das Transkript des (möglicherweise gefälschten) Telefongesprächs im Wortlaut zu publizieren, um dem gesteigerten Interesse der Öffentlichkeit an der leitbildhaften Privatsphäre prominenter Journalisten Genüge zu tun. Wir handeln dabei nicht nur im Einklang mit den jüngsten Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, sondern stellen uns auch ganz bewusst in die Tradition der angelsächsischen Revolverpresse, für die es schon immer zur journalistischen Sorgfaltspflicht gehörte, die Bevölkerung rückhaltlos und tele-objektiv über das sittliche Betragen ihrer Leitfiguren ins Bild zu setzen.

Hier das Transkript des mutmaßlichen Telefonats (das allem Anschein nach in einem Münchner Verlagsgebäude geführt worden ist):

Helmut: Machst länger heut’, Mausi?

Patricia: Du, ich hab hier noch die Blaupausen vom Berghain auf’m Tisch. Wird bestimmt spät.

Helmut: Macht nix. Ich muss sowieso gleich nüber zum FC Bayern, der Uli will die Neuner-Position neu besetzen. Hast Probleme mit der Künast?

Patricia: Total. Die is völlig unscharf. Unsere LBÜler sind nicht nah genug an sie rangekommen. Aber die Rechnung für den Bagger, die war gleich da…

Helmut: Was?? Wozu brauch’n die einen Bagger?

Patricia: Na für den Tunnel, du Depp.

Helmut (scharf): Also, Mausi, das sagst nicht mehr zu mir!

Patricia: Ohne Tunnel wär’n die nie in’s Berghain gekommen.

Helmut: Und wieso sind die Bilder net scharf?

Patricia (genervt): Herrgott, Bärli, im Berghain is alles stockdunkel!

Helmut: Ja, ham die denn keine Nachtsichtgeräte?? Die ham doch erst letzte Woch’n bei uns Wärmebildkameras und unbemannte Drohnen abgerechnet… Wenn der Hubsi das spitz kriegt! Dem hängt doch d’Maria dauernd im Ohr, dass mir sparn solln…

Patricia: Scheiß auf den Hubsi, wir ham schließlich a Aufklärungspflicht!

Helmut: Also, i versteh’s net. Warum müssen mir immer zu dene nach Berlin nauf, mir ham doch den Dings da in Pullach.

Patricia (genervt): Bärli, du und ich, wir zwei, wir sind doch JOURNALISTEN! Wir recherchieren MIT JOURNALISTISCHEN MITTELN. Wir halten uns immer streng an diesen Pressedings, diesen Kodex…

Helmut: Du Mausi, ich muss Schluss machen, der Uli simst grad, die Weißwürscht wern kalt…

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P. S. Lesen Sie – zum besseren Verständnis des operativen Vorgangs – auch den Offenen Brief der BUNTE-Chefredakteurin Patricia Riekel an die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Renate Künast (Künast hatte Verleger Hubert Burda unlängst aufgefordert, sich für das Verhalten der BUNTEN zu entschuldigen).

Ebenfalls interessant: Das Interview mit der vormaligen BUNTE-Chefredakteurin Beate Wedekind sowie weitere Reaktionen

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