von Robin Meyer-Lucht, 29.3.10
Die Bild-Zeitung macht heute ganz groß mit der “Benzin-Wut” auf:
Dazu gibt es dann folgende Grafik:
Dieses Schaubild soll zeigen, dass der Preis für Super heute bei einem Barrel-Preis von 81 Dollar fast wieder so hoch sei wie zu Zeiten des 145 US-$ pro Barrel.
Der Vergleich von Euro-Benzinpreis und Dollar-Ölpreis ist selbstverständlich aus zwei Gründen wenig zielführend:
1. Der Vergleich vernachlässigt die – zum Teil erheblichen – Währungsschwankungen.
2. Der Benzinpreis besteht aus fixen und variablen Komponenten – so dass eine Schwankung proportional zur Öl-Preisentwicklung gar nicht zu erwarten wäre.
Völlig falsch sind die Bild-Zahlen nicht.
Nur: Betrachtet man die Sache einmal so:
Betrachtet man also Super- und Ölpreis in Euro, dann könnte man zumindest zu dem Ergebnis kommen, der aktuelle Deal für Autofahrer nicht der schlechteste ist: Im Juni 2009 kostete Super 1,37 Euro und das Barrel 50 Euro – das ist ein ungünstigeres Verhältnis als heute 1,41 Euro zu 60 Euro.
Der Ölpreis zeigt sich hier übrigens weit weniger stabil, als er in der Bild-Infografik wirkt: Der Barrel-Preis in Euro stieg innerhalb der letzten zwölf Monate um über 50 Prozent.
Ganz so einfach ist es also mit der Benzin-Wut nicht. Das Sache bräuchte mehr kühles Rechnen. Schade, dass Bild die Zeit dafür nicht hatte.