von Ulrike Langer, 4.10.09
Top-Tipp:
Zukunft des Journalismus: wer soll das bezahlen?
Eine der bisher besten Folgen der Web-TV-Serie Elektrischer Reporter, wenn nicht sogar die beste jemals. Mario Sixtus befragt Experten und Praktiker zu künftigen Finanzierungsformen für Journalismus. In einer klaren Sprache und magazinigen Aufmachung, die sich nicht nur an Geeks und Medieninsider richtet, aber dennoch so auf den Punkt gebracht, dass sich auch die kundige Zielgruppe nicht langweilt.
Weitere Tipps:
BBC to relaunch websites with focus on social media
Die BBC plant laut Media Guardian eine radikalen Relaunch ihres Webangebotes mit erheblich mehr Social Media Features. Dazu gehört auch eine neue Version des iPlayers zum Einbetten in andere Webseiten. Meine Annahme: Ebenso wie man heute nur mit einer britischen IP-Adresse den iPlayer bei der BBC nutzen kann, wird wohl auch das Einbetten auf britische Websites beschränkt bleiben.
The end of objectivity – web 2.0 version
Paul Bradshaw hält die Annahme, es gebe so etwas wie objektiven Journalismus, für eine Fiktion und plädiert anlässlich der absurd strikten neuen Social Web Regeln für Redakteure der Washington Post dafür, dass Journalisten sich im Social Web lieber offen zu ihren Einstellungen und Vorlieben bekennen sollten. Dann könne der Nutzer sich selbst ein Bild machen.
Christian Jakubetz kontrastiert seinen Blogbeitrag, in dem er eine Stagnation im Lokaljournalismus kritisiert, mit der gegenteiligen Ansicht von Ulli Tückmantel. Pointiertes Pro und Contra zweier Ex-Lokalchefs.
Two Paid Models for Metro News
Das Projekt New Business Models for News der CUNY Graduate School of Journalism unter der Leitung von Jeff Jarvis hat zwei Geschäftsmodelle fiktiver lokaler Journalismusplattformen im Vergleich durchkalkuliert – eine mit 100 Prozent kostenpflichtigen Inhalten hinter einer Paywall, die andere mit 80 Prozent frei zugänglichem werbefinanzierten Inhalten. Letztere ist erheblich profitabler.
Beste Studie in 2009: Best Practises Digitaler Journalismus
Die Knight Foundation erwägt ihre Förderpraxis für Journalismus-StartUps zu ändern. Nachdem Everyblock für 1,1 Millionen Dollar ans MSNBC verkauft wurde, sollen künftige Projekte nach einem Verkauf die Förderung evtl. ganz oder teilweise zurückzahlen müssen. Meine Kritik: Die Stiftung wird damit zu einem Investor.
Die Fachjournalistin Ulrike Langer bloggt auf medialdigital, wo sie auch diese Linktipps regelmäßig veröffentlicht. Carta übernimmt die Linktipps mit freundlicher Genehmigung der Autorin als Crossposting.