Medienlinks zum Wochenstart

von , 19.4.09


Top-Tipp:

Jeff Jarvis on Tough Love

Jeff Jarvis räumt im Interview mit der Washington Post mit einem Missverständnis auf: Er sei kein Totengräber der Zeitungen, sondern vielmehr einer der Geburtshelfer eines neuen Journalismus im Internet. Allerdings hätte er diese Aufgabe lieber schon zehn Jahre früher übernommen. Nun sei es fünf vor Zwölf – oder später.

Weitere Tipps:

NewBizNews: Paid content models

Jeff Jarvis stellt auf seinem Blog Buzzmachine ein Projekt vor, dass neue Business Modelle für Verlage untersucht – von hyperlokalen Nachrichten bis zu Paid Content (an Letzeres glaubt er nicht). Das Projekt wird im Studiengang Journalismus der City University of New York (CUNY) durchgeführt, wo Jarvis unterrichtet.

The Certifiable Journalist

Auch in den USA ist ”Journalist” ein freier Beruf. Doch mit der Abwanderung des Journalismus von Print ins Internet gibt es bei TechFlash Überlegungen, die Profis von den Amateuren unterscheidbar zu machen: Die Glaubwürdigkeit des Journalismus soll erhalten werden, indem der Status ”Journalist” per Zertifikat verliehen wird. Nicht jeder Blogger und “citizen journalist” bestände die Prüfung. Interessante Debatte in den Kommentaren.

Using Data Visualization as a Reporting Tool Can Reveal Story’s Shape

Datenvisualisierung kann manchmal prägnanter als viele Worte eine Geschichte erzählen – zum Beispiel, in welchen Straßenzügen einer Stadt besonders viele Wohnungen luxusrenoviert werden. Ein Poynter Online Interview mit Sarah Cohen, Datenbank-Redakteurin der Washington Post. Mit Link zu einer pdf-Anleitung zur journalistischen Nutzung von Datenbank-Tools.

Newspaper Ad Revenue Could Fall as Much as 30%

Im ersten Quartal 2009 sind die Anzeigenumsätze der US-Verlage um 30 Prozent gesunken, schreibt die New York Times. Am schlimmsten hat es das nationale Blatt USA Today getroffen, während kleinere Zeitungen sich besser gehalten haben. Dafür liefert die NYT leider keine Begründung.

Geld verdienen in digitaler Buchbranche

Der Leipziger Verlagsberater Leander Wattig hat Chris Andersons Theorie “The Long Tail” auf die Buchverlagsbranche übertragen. Seine Kernthesen: Digital publizierende Autoren sind nicht auf Verlage angewiesen – ein E-Book kann im Internet jeder verkaufen. Neue Autoren können sich eine Fanbasis aufbauen, indem sie Inhalte zunächst frei ins Netz stellen.

Blogger and Author Paul Carr speaks

Der wunderbar lakonisch twitternde Guardian tech writer Paul Carr (@paulcarr) hat seinen gesamten Besitz verkauft und lebt für ein Jahr  im Silicon Valley, auf der SWSX Interactive Conference in Austin oder wo sonst gerade die Webszene  pulsiert. Kara Swisher von All Things Digital hat mit Carr ein Interview über sein Leben als digitaler Nomade geführt.

The Web in Numbers: The Rise of Social Media

Facebook hat seine globalen Nutzerzahlen in weniger als acht Monaten auf 200 Millionen verdoppelt. Als Land hätte Facebook mehr Einwohner als Brasilien. Diese und weitere erstaunliche Wachstumsraten sozialer Netzwerke hat Mashable zusammengetragen.

Die Fachjournalistin Ulrike Langer bloggt auf Medial&Digital, wo sie auch diese Linkstipps regelmäßig veröffentlicht. Carta übernimmt die Linktipps mit freundlicher Genehmigung der Autorin in einem kleinen Zusammenarbeitsexperiment.

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