#ARD

Die „Schwarze Loch“-Apps des MDR

von , 4.5.11

Georg Maas, Leiter der Hauptabteilung Neue Medien beim MDR, hat beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland eingestanden, dass er weder den Nutzungsumfang noch auch nur die Zugriffszahlen auf die MDR-Apps kennt. Das sei für ihn tatsächlich ein “schwarzes Loch“, so Maas über sein strategisches Monitoring.

Thomas Knüwer, App-Berater und von den Managementmethoden in Rundfunkanstalten schon zuvor nicht sonderlich überzeugt, sagt dazu, was man dazu tatsächlich sagen muss:

Unglaublich. Erfolgskontrolle ist bei einer App teuer? Ähm… nein? Wenn man sie direkt einbaut nichtmal ansatzweise, das sollte im Preis mit drin sein. Die Tagesschau kennt keine Nutzungszahlen? Gehts noch? Heißt das möglicherweise, dass sie nicht einmal ein Tracking-Tool auf ihrer Homepage einsetzt?

Jedes normale Unternehmen muss Erfolgskontrollen installieren. Das Instrumentarium ist dabei reichhaltig und in Sachen Preis vielfältig. Jedes Unternehmen muss das tun. Nur öffentlich-rechtliche Sende-Anstalten nicht. Die dürfen das Geld der Bürger munter verbrennen ohne sich zur Rechenschaft ziehen zu lassen.

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Update: Inzwischen hat Roman Schmelter von Tagesschau.de Teile des Knüwer-Textes dementiert. Der Artikel beruhe auf einer missverständlichen Pressemitteilung, was Schmelter Knüwer als „journalistischen Fehler“ ankreidet. Unbestritten bleibt aber die Formulierung von den „schwarzen Löchern“ von Georg Maas. Offenbar benutzt der MDR kein Tracking-Tool, um die Nutzung der Apps genau zu analysieren.

/th

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