Medienlinks zum Wochenstart: Eine Konferenz in Tweets

von , 31.1.11

Top-Tipp:

fiene & mein #dld11 tweetbuch

Für digital interessierte Journalisten wie mich, die bei der diesjährigen Burda-Konferenz DLD aus Zeitgründen nicht dabei sein konnten, war Daniel Fienes unermüdlicher Einsatz an der multimedialen Berichterstattungsfront ein würdiger Ersatz. Fast so gut wie live dabei zu sein! Als Nachtrag hat Fiene jetzt ein “Tweetbuch” zusammengestellt (Überschriftenlink). Die gesamte DLD-Berichterstattung auf seinem Blog findet man hier. Und auf der Seite von Fiene & Pählers Podcast Was mit Medien gibt es jetzt die Transkription der Rede von Noch-Google-Chef Eric Schmidt.

weitere Tipps:

Medienwandel: Die Thesen von Christian Jakubetz und mein unperfektes Video

Marcus Schwarze, neuer Digitalchef der Rhein-Zeitung schreibt in seinem neuen RZ-Blog Das Netz nutzen über journalistische Transparenz. Wie diese aussehen kann, dafür bietet sein Beitrag ein mustergültiges Beispiel.

Content, context and code: verifying information online

Niemand fragt sich heute noch (anders als vor hundert Jahren), ob man als Journalist den Stimmen, die aus dem Telefonhörer kommen, glauben kann. Doch ist Twitter, Facebook und Co. als Quelle zu trauen? Diese in letzter Zeit von Journalisten häufig gestellte Frage ist genauso irrational, denn es kommt stets auf die Person am anderen Ende an. Der britische Journalismus-Dozent Paul Bradshaw hat auf seinem Online Journalism Blog hilfreiche Tipps für die Recherche und Faktenüberprüfung im Netz und via Social Media zusammengestellt.

The New York Times, Demand Media Edition

Die Contentfarm Demand Media ist seit wenigen Tagen eine Aktiengesellschaft und schon jetzt mehr wert als der Konzern der New York Times. Search Engine Land hat sich deshalb überlegt, wie die NYT aussähe, wenn sie nach den Prinzipien der Contentfarm gestaltet wäre. Wobei der Beitrag kein reines Contentfarm-Bashing ist. Das Prinzip der Ausrichtung an Leserinteressen ist ja auch nicht per se schlecht.

Forum Lokaljournalismus 2011: Ratlosigkeit auf dem Höhepunkt

Michael Bechtel resümmiert bei medienarbeit-zweinull.de die Stimmung auf dem Forum Lokaljournalismus 2011 in Waiblingen als zerissen zwischen der Hoffnung auf Erhalt des Kerngeschäfts Print und digitalen Experimenten. “Die Grenzen des Mediums hinter sich lassen, diese Konsequenz mögen wohl die meisten nicht ziehen. Die kurzzeitige Begeisterung der Zeitungsmacher über die Apps, so schreib es Lorenz Lorenz-Mayer von der Fachhochschule Darmstadt den Zeitungsmachern ins Stammbuch, sei nichts als die Freude darüber gewesen, damit innerhalb der Grenzen des vertrauten Produkts verbleiben zu können – mit einem konfektionierten Strauß an Inhalten, mit festen Redaktionsschlusszeiten und allem, was dazu gehört”, so Bechtel. Fotos und Videos zum Folo 2011 gibt es auf der Website zur Veranstaltung,  Zusammenfassungen bei der drehscheibe.

Datenjournalismus in der Praxis

Marcus Bösch und Steffen Leidel, Multimediatrainer und lab-Blogger, befragen Gregor Aisch zur Zukunft des Datenjournalismus. Aisch visualisiert für das  Ehrenamt-Projekt mit den Volontären der Deutschen Welle komplexe Datensätze (z.B. hier und hier). befragt. Hinter dem Überschriftenlink gibt es ein Interview und zwei Erklärvideos zur Datenvisualisierung.

3 Excellent Videos Explain the ‘Game Layer’ Conversation

Mediashift hat drei interessante Videos zusammengestellt, die das Prinzip “Gamification” erläutern. “Gamifizierung” ist der Versuch, schwierige oder abstrakte Themen oder Zusammenhänge auf spielerische und involvierende Art zu behandeln. Im US-Journalismus wird z.B. experimentiert, ob sich junge Leute für politische Themen stärker interessieren, wenn sie wie Mechanismem in Computerspielen aufbereitet werden.

Storify’s best uses turn news into conversations

Poynter hat Best Practice Beispiele zusammengestellt, wie Medien das neue Tool Storify einsetzen, um Berichte aus mehreren Quellen zu kuratieren.

RP Plus – Scheitern an NRW

Der Düsseldorfer Medienberater Thomas Knüwer rezensiert auf seinem Blog Indiskretion Ehrensache die neue Sonntags-iPad-App der Rheinischen Post – RP Plus – aus lokaler Sicht und findet sie trotz einer “guten Grundidee” (Fokussierung auf das Lokale) in der Umsetzung nicht gelungen: “Die Enttäuschung aber ist der Inhalt. Denn es ist eine NRW-App. Und so interessieren viele Themen vielleicht einen gewissen Leserkreis, lassen die meisten aber wohl eher kalt. Warum sollte die Leser in Erkenschwick die 2382. Reportage eines ehemaligen “Gorch Fock”-Besatzungsmitglieds interessieren – nur weil dieser aus Monheim kommt?” Auch über die “Kernkompetenz Klickstrecken” und URLs, die sich nicht anklicken lassen, ärgert sich Knüwer. Christian Jakubetz zieht in der aktuellen Folge seiner Serie über Verlags-Apps ein postives Fazit: “Chapeaux, das ist wirklich gut gemacht. Eine sehr intuitive Benutzerführung, ein ansprechendes Layout – und vor allem: sehr solides multimediales Erzählen, da wo es angebracht und sinnvoll ist.” Jakubetz lebt allerdings nicht im Einzugsgebiet der RP, betrachtet die App also sicherlich aus weniger lokalem Blickwinkel als Knüwer.

Flush the ‘Gurus’: Why You Shouldn’t Follow Everyone Who Follows You on Twitter

10.000 Follower bei Twitter, aber niemand retweetet ihre Tweets, keiner antwortet auf Ihre Fragen und Ihr Klout Score dümpelt bei unter 20 herum? Flowtown sagt Ihnen, woran das liegen kann: Folgen Sie nicht wahllos jedem zurück, der Ihnen folgt. Erstens geben Sie damit Spammern zuviel Freiraum, zweitens leidet der Informationsgehalt Ihres Streams, drittens leidet Ihre Reputation und viertens findet früher oder später auch Google Ihr Profil irrelevant und listet Ihre Tweets in seinen Suchergebnissen weit hinten.

Die Fachjournalistin Ulrike Langer bloggt auf medialdigital. Carta übernimmt die Linktipps mit freundlicher Genehmigung der Autorin als Crossposting. Backlinks bitte freundlicherweise zu den Original-Linktipps setzen.

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