#Christian Wulff

Wulff muss langsam aufpassen…

von , 20.8.10

Bundespräsident Christian Wulff hat heute im ARD-Morgenmagazin mehr Respekt für Politiker gefordert. “Heute begleitet auch die Politiker viel Häme, viel Spott und viel Misstrauen – mehr als früher, und das kann so nicht bleiben”, sagte Wulff. Demokratie funktioniere aber nur, wenn Menschen Verantwortung übernehmen und nicht jeder Politiker als Karrierist verhöhnt werde. “Für dieses unser Land haben wir die Verantwortung; wir haben kein anderes Land, es ist unser Land, aus dem müssen wir gemeinsam etwas machen.”

Für Michael Spreng zeigt sich Wulff hier als “oberflächlicher Diagnostiker” und “schlechter Therapeut”.

Kein Wort darüber, warum das so ist. Kein Wort von Profilierungssucht, Egomanie, schlechter Regierungsführung, gebrochenen Wahlversprechen oder Klientelpolitik. Natürlich gilt das nicht für jeden Politiker, aber leider für viel zu viele. Wulff geht nicht in die Tiefe. Er muss seinen Ex-Kollegen ja nicht gleich wie Richard von Weizsäcker pauschal “Machtbessenheit” vorwerfen, aber ein bisschen mehr Tiefgang kann man von einem Bundespräsidenten schon verlangen.

Wulff sei seit einer Wahl zum Bundespräsidenten eigentlich vor allem negativ aufgefallen: “durch seine peinliche Pressekonferenz mit dem DFB während der Fußball-WM, bei der er sich von einem Interessenverband instrumentalisieren liess, durch seinen Urlaub in der Villa des Ex-AWD-Chefs Carsten Maschmeyer und jetzt durch seinen Appell, netter zu den Politikern zu sein.” Wulff drohe so langsam einen Amtsbonus zu verspielen, so Kommunikationsberater Spreng.

Zustimmung, Kritik oder Anmerkungen? Kommentare und Diskussionen zu den Beiträgen auf CARTA finden sich auf Twitter und auf Facebook.
Topics: