Der Mensch als Datenträger

von , 11.8.10

Norbert Schneider, der Direktor der Landesmedienanstalt NRW, macht sich in der FAZ Gedanken zur Kontrolle des Menschen durch Auswertung seiner Daten:

An seinen Daten soll man ihn erkennen, an seinen in Daten verwandelten Vorlieben, Werturteilen und Einstellungen, seinem Lieblingslokal, seinen Konsumgewohnheiten, seinem Wahlverhalten, seinen Macken. Die lesbaren Daten reichen, um nahezu alles über einen Menschen zu wissen. Das macht ihn kontrollierbar. Der Weg von analog zu digital ist auch der Weg von einer Disziplinar- in eine Kontrollgesellschaft (Deleuze).

Er sieht hier zukünftig die Aufgabe der Regulierungsbehörden, die für Transparenz sorgen und die Geschäftsmodelle, die auf Datensammlung und -auswertung basieren, kontrollieren sollen:

Für diese Regulierung genügen im Grunde zwei Paragraphen. Paragraph 1: „Die Daten eines Menschen sind sein Eigentum. Wenn sie jemand nutzen möchte, dann zu den Bedingungen, die dafür allgemein festgelegt werden. Wer sie zur Kontrolle eines Menschen nutzt, verletzt seine Würde.“ Paragraph 2 könnte lauten: „Der gesamte Datenverkehr muss für den Datengeber jederzeit transparent sein.“

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(via)

Schneider geht im September in den Ruhestand. Seine Abschiedsrede auf dem Medienforum NRW, dokumentiert von “Was mit Medien” (Folge 219), ist äußerst hörenswert, auch wenn man nicht jede seiner Positionen teilt.

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