#Linktipps

Medienlinks zum Wochenstart: Zeitungszukunft im Netz ist komplex

von , 1.8.10

Top-Tipp:

“Der Fokus auf Nachrichten ist eher hinderlich”

Die frühere Tagesspiegel Online-Chefin Mercedes Bunz (jetzt beim Guardian für digitale Medienthemen zuständig) sagt im Interview mit der Fachzeitschrift Werben & Verkaufen zum Thema Paywall: “Wenn sich die hohen Leser-Verluste bei Times Online bestätigen sollten, dann dürfte damit auch ein hoher Verlust an Anzeigen-Werbung einhergehen. In Großbritannien hat im vergangenen September die Investition in Online-Werbung erstmals die Ausgaben für Fernseh-Werbung überflügelt. Die Situation ist ausgesprochen komplex. Man kann nicht einfach sagen: Online-Werbung reicht nicht aus, um eine Website profitabel zu machen, deshalb müssen eben die Leser zahlen.” Mit vielen weiteren interessanten Aussagen zur journalistischen Zukunft im Internet.

weitere Tipps:

Passau – oder: Ein Tod mit Ankündigung

Christian Jakubetz zeigt am Beispiel Passauer Neue Presse, wie wenig die Misserfolge vieler Presseverlage im Internet mit ARD, ZDF, Google und einem fehlenden Leistungsschutzrecht zu tun haben.

Got a question? Facebook now provides crowdsourced answers

Der Machtkampf zwischen Google und Facebook geht in eine neue Runde mit Vorstößen in die Kernkompetenz des jeweiligen Konkurrenten. Facebook steigt in die Suche ein und  lässt bei Facebook Questions seine Mitglieder Fragen anderer Mitglieder beantworten (bei socialbeat, Überschriftenlink). Umgekehrt berichtet das Wall Street Journal in seiner Onlineausgabe von einem neuen Facebook-Rivalen, den Google entwickelt (keine Weiterentwicklung von Orkut). Den Grund glaubt Fortune zu kennen: Google: The search party is over.

No Shit, Sherlock: Ortsbasierte Dienste sind noch nicht Mainstream

Marcel Weiß sieht Denkfehler in der Interpretation einer Studie von Forrester Research, die ortsbasierte Dienste wegen ihrer geringen Verbreitung in der Bevölkerung für unwichtig erklärt: “Man sollte bei der Berichterstattung über Webdienste immer den Zeithorizont im Auge behalten. Und notfalls, wenn das Dröhnen der Echokammer zu laut wird, einen Schritt zurückmachen, um das große Ganze zu sehen. Weder sind ortsbasierte Dienste heute so bedeutend, wie man bei täglicher TechCrunch-Lektüre vermuten könnte, noch sind sie so bedeutungslos, wie die Ergebnisse der Forrester-Studie vermuten lassen könnten.” (s. Überschriftenlink). Gute Pro-Argumente für Marken und Marketer gibt es auch bei Advertising Age: Four Reasons Brands Must Check in to Foursquare. Now.

10 ways geolocation is changing the world

Zehn Anwendungsbeispiele für ortsbasierte Dienste wie Foursquare oder Gowalla: politische Initiativen organisieren, umweltbewusst und ressourcenschonend essen (regionale und saisonale Nahrungsmittel in der Umgebung finden), effektive Fahrtrouten erstellen, Nachbarschafts-Networking und mehr. Vorgestellt von Gastautor Rob Reed beim Bio-Beauty-Portal Elyorganics.com.

Mapping Google’s legal issues

Google-Mashup: Eine Weltkarte der Rechtskonflikte in die Google verwickelt ist, vorgestellt vom Guardian.

A War Logs interactive – with a crowdsourcing bonus

Paul Bradshaw erläutert das Prinzip hinter War Logs, einer Applikation der französischen Datenjournalismus-Innovationswerkstatt OWNI zur Sichtung zur Kategorisierung von Kriegsberichten: “The app allows you to filter the information by country and category, and also allows you to choose whether to limit results to incidents involving the deaths of wounding of civilians, allies or enemies.” Die App ist international ausgerichtet, auf französisch und englisch verfügbar und kann eingebettet werden.

Facebook launches a “Facebook + Media” page

Facebook + Media ist ein neuer Werkzeugkasten von Facebook, speziell für Medienanbieter. Er bietet Statistiken, z.B. dazu, wie die Nutzer mit den Inhalten interagieren. Megan Garber von Nieman Journalism Lab erläutert, was dahinter stecken könnte: “As far as Facebook itself is concerned, the new page seems devoted not just to data on traffic and interactivity and the like, but also to avoiding the trap that Google has found itself in and is now trying to rectify: an uncomfortable kind of awkward often oppositional relationship with news organizations.”

Tools to Empower a New Kind of Journalism

Newspaper Death Watch stellt CIThread vor, ein Tool, bei dem die Betreiber ein Startup beraten haben. Es soll durch einen lernfähigen Algorithmus Redakteuren helfen, Informationen und Beiträge von Nutzern schneller zu sichten und zu sortieren.

How to be a rock star at your next conference

Der Journalist und Multimedia-Spezialist Mark Luckie gibt bei 10000 words kollegiale Tipps zur Selbstvermarktung auf Konferenzen: rechtzeitig (und dosiert) darüber twittern, ausgewählten Teilnehmer einen USB-Stick überreichen mit dem Besten, was das eigene Portfolio zu bieten hat, u.v.m.

Die Fachjournalistin Ulrike Langer bloggt auf medialdigital. Carta übernimmt die Linktipps mit freundlicher Genehmigung der Autorin als Crossposting. Backlinks bitte freundlicherweise zu den Original-Linktipps setzen.

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