Schattenkampf gegen Spekulanten: Berlins großer Bluff

von , 20.5.10

Die Financial Times Deutschland kommentiert das seit Mittwoch geltende Verbot ungedeckter Leerverkäufe und ungedeckten Austauschs von Kreditausfällen (CDS):

Es ist so offensichtlich das Resultat eines politischen Kuhhandels, ein Beruhigungskeks für die parlamentarische Galerie, dass man sich über Sinn und Unsinn gar nicht den Kopf zerbrechen müsste. Schließlich wird etwas verboten, was es hierzulande ohnehin so gut wie gar nicht gibt.

Sie sieht darin ein Manöver, um “vom eigenen Versagen und der eigenen Verantwortung abzulenken” und fragt sich:

Warum kommen die Politiker damit durch? Warum können sie von organisierten Attacken auf den Euro, dysfunktionalen Märkten und dem Übel von Leerverkäufen faseln, ohne dass sie ihre Worte um die Ohren gehauen bekommen?

Ihre Antwort: In Deutschland fehlen solide wirtschaftliche Grundkenntnisse, um solche Entscheidungen und die Reaktionen darauf angemessen einordnen zu können.

Um so widerlicher ist es, wenn ein Politiker wie Roland Koch ausgerechnet bei der Bildung sparen will, auch wenn es nur konsequent ist, da gerade Populisten auf die Unkenntnis ihrer Wähler angewiesen sind.

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