#Kostenlos-Kultur

Warum wohl einigen Bloggern der Spaß an der Sache vergeht

von , 6.3.10

Eine Kürzung des RSS-Feeds hat bei Basic Thinking zu erheblichen Leserprotesten geführt. Viele drohen, die Site in Zukunft zu meiden. Wenn Leser derart wenig Verständnis für Minimalanforderungen einer Minimalrefinanzierung zeigen, meintJürgen Vielmeier von  Yuccatree, dürfe man sich nicht wundern, wenn einem beim Bloggen auch mal die Lust vergehe:

Es ging lediglich darum, dass die Beiträge im RSS-Feed von BasicThinking nicht mehr in voller Länger erscheinen, sondern nur noch als Anriss. Wer den ganzen Beitrag lesen will, muss auf die Website von BasicThinking.de wechseln.

Und dort etwas dafür bezahlen? Nein. Dort massenweise Werbung über sich ergehen lassen? Nein. Einfach nur einmal mit der Maus klicken und die Seite im Browser lesen. Das ist alles. Viele Leser bekunden ihr Verständnis für die Maßnahme. Der größere Teil der – zur Stunde – rund 80 Kommentatoren hat hingegen einen Abschied auf nimmer Wiedersehen angekündigt.

Wegen eines Mausklicks mehr.

Und da wundert sich noch jemand, dass Journalisten/Bloggern ihre Arbeit immer weniger Spaß macht? Bei solchen Lesern, die alles kostenlos wollen und sich noch nicht einmal auf einen kleinen Kompromiss einlassen? Ich kann’s nicht fassen

wirres widerspricht:

ich glaube, das argument RSS-feeds zu kürzen oder zu verkrüppeln um mehr werbeumsätze zu machen, ist ein irrtum. es geht um aufmerksamkeit. ja, sagen jetzt die RSS-kürzer, von aufmerksamkeit kann ich mir aber nichts kaufen. ich glaube schon. es gibt einige kommerziell zumindest ansatzweise erfolgreiche blogs und webseiten, die volle RSS-feeds anbieten. das bildblogspreeblicknerdcore oder zum beispiel daringfireball. und wie es der zufall will, hat john gruber, der betreiber von daringfireball, gerade darüber geschrieben, dass die kompletten RSS-feeds sich für ihn kommerziell absolut lohnen:

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