Woher kommen die Gewinne der Banken?

von , 8.4.10

Lucas Zeise fragt sich, woher die anhaltend hohen Gewinne der Banken stammen – und nimmt dabei die gute alte Stamokap-Theorie auf:

Die einfache und zunächst etwas grobe Erklärung liefert die Theorie vom staatsmonopolistischen Kapitalismus, kurz Stamokap genannt. Sie ist wohl das, was Dieter Wermuth, einer Darstellung Matt Taibbis und vieler anderer folgend die “regulatory capture” nennt. Das soll heißen, an den entscheidenden Stellen verfügt die Hochfinanz über den Hebel, um die ökonomische Regulierung durch den Staat zu ihren Gunsten ablaufen zu lassen. Die Stamokap-Theorie, ein in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts durchaus populäres, auf Marx und vor allem Lenin fußendes Erklärungsmodell für den Kapitalismus moderner Prägung besagt – etwas vereinfacht – dass massive, ökonomische und systematische Eingriffe des Staates die erhöhte Rendite des monopolistischen (= machtvollen) Kapitals erst gewährleisten oder herstellen. Es findet eine vom Staat organisierte Umverteilung der Gewinne zugunsten der besonders großen und mächtigen Kapitalgruppen statt.

Zustimmung, Kritik oder Anmerkungen? Kommentare und Diskussionen zu den Beiträgen auf CARTA finden sich auf Twitter und auf Facebook.