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Newsletter vom 14. Oktober 2010

von , 14.10.10

Der Carta-Newsletter enthält eine Auswahl der Texte und Netzlese-Einträge der letzten Wochen.

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Aus Christoph Biebers neuem Buch “politik digital. Online zum Wähler” veröffentlichte Carta 3 Ausschnitte:

Carta-Special zur Buchmesse

Robin Meyer-Lucht: “Urheberrechtskrieg”: Nutzerverfolgung ist out
Börsenvereinschef Alexander Skipis fordert ein Echtzeit-Warnsystem gegen illegale Downloader und zeigt damit, dass er im ‘war on piracy’ strategisch noch nicht ganz auf der Höhe ist. Sein amerikanischer Verbandskollege Tom Allen ist da weiter: Er hat “zero interest” an einer Verfolgung von Nutzern – und hat Kreditkartenunternehmen, Werbetreibende und das Domain-System als neue Hebel gegen Piraterie im Sinn.

Wolfgang Michal: Das Libroid ist ein Weblog, das man um 90 Grad drehen kann
Worin besteht eigentlich die „Erfindung“ des in der vergangenen Woche von Jürgen Neffe vorgestellten Libroids? Es ist eine E-Book-App im Blogformat für das iPad. Der Clou ist sein Doppelcharakter: Es will das Bildungsbürgertum mit der Surfgeneration versöhnen.

Robin Meyer-Lucht: Geschäftsmodellidee: Dankeschön als Service?
Urheberrechte zu verkaufen, erscheint in immer schwierigeres Anliegen. Kommentatoren empfehlen daher, eher Services und Dienstleistungen statt Inhalte zu verkaufen. Im Extremfall wird das Dankeschön zum Service – bei Startnext zum Beispiel.

Robin Meyer-Lucht: Juliane Schulze: “Es geht nicht nur um Crossmedia, es geht um neue Gesamtprodukte”
Ein Gespräch mit Juliane Schulze von “peacefulfish” über den Strukturwandel von Buch- und Inhaltegeschäft: Über crossmediale Verwertungsketten und die zunehmende Konkurrenz zwischen klassischen Verlagen und Künsteragenturen.

Agenda

Matthias Schwenk: Politik als Social Network? Die “transparente Demokratie” als Ausweg aus der Politikkrise
Die Politik in Deutschland hat ein Problem und Stuttgart 21 ist dessen symbolhafte Verkörperung: Die Proteste gegen den neuen Bahnhof richten sich auch gegen einen Politikbetrieb, der nicht mehr zeitgemäß ist. Eine “transparente Demokratie” ist jetzt gefordert und mit Hilfe des Internets könnte sie realisiert werden.

Wolfgang Michal: #S21: Von München lernen heißt aussteigen lernen
Viele fragen sich, welchen Kompromiss Heiner Geißler für Stuttgart 21 überhaupt erzielen kann. Denn eine Vereinbarung, die Bäume im Schlosspark nur halb abzusägen oder den Bahnhof nur halb abzureißen, bringt ja nichts. Vielleicht sollten die Kombattanten einmal nach München schauen.

Michael Spreng: Die Zyniker und Stuttgart 21: Eine fatale Situation für die Demokratie
In Baden-Württemberg kann es nur noch Verlierer geben. Aus “Stuttgart 21″ sollte man jedoch die Lehre ziehen, Großprojekte dieser Art, die tief in das gewohnte Leben und in die Umwelt der Bürger eingreifen, dem Volk zur Abstimmung zu stellen, da sie anders nur schwer kommunizierbar sind.

Robin Meyer-Lucht: Rafael Horzon: “Helene Hegemann hat mein Buch geschrieben”
Gestern auf der Torstraße: Rafael Horzon erklärt, in Wirklichkeit habe Helene Hegemann sein Buch geschrieben: “Sie ist meine Ghostwriterin – so langsam sollte ich das wohl mal sagen.”

Redaktion Carta: Die deutschen Flattr-Charts im September
Die Liste der 25 meist-geflatterten deutschsprachigen Textbeiträge im August: Bild-Boykott und Meinungsmache, Observationen am offenen Herzen, Gratiskultur und der Wert der Bildung.

Wolfgang Michal: Europa unter Druck – von rechts
Die Regierungen haben sich entschieden: Sie „konsolidieren“ die Haushalte anstatt die Finanzmärkte zu regulieren. Und das heißt: Die Bürger müssen die Suppe auslöffeln, die ihnen die Hasardeure der Finanzbranche eingebrockt haben. Das könnte die Neue Rechte salonfähig machen.


Ökonomie

Wolfgang Michal: Die Bundes-Fee. Eine heitere Geschichte aus dem Märchenland der Banken
In dieser Nacht – der Nacht zum 1. Oktober – lagert die Hypo Real Estate ihr Geschäftsrisiko aus: Ihre Schrottpapiere wandern in die dunklen Tresore einer „Bad Bank“. Gesamtvolumen: 191 Milliarden Euro. Und die Lehre aus der Transaktion? Es ist völlig egal, was eine Bank kauft – sie gewinnt immer.

Matthias Schwenk: Bedingungslose Gespräche zum Bedingungslosen Grundeinkommen
Ist das bedingungslose Grundeinkommen nur eine Utopie oder eine reale Option für die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts? In Hamburg wollen das die “Gespräche über Morgen” offen diskutieren.

Oliver Geden: Klimapolitik vor Cancún: Was kommt nach dem 2-Grad-Ziel?
Kann beim nächsten Weltklimagipfel kein Durchbruch erreicht werden, wird die internationale Klimapolitik ihr Momentum verlieren. Droht dann eine Phase des klimapolitischen Fatalismus? Die bislang dominierende Herangehensweise, eine globale Temperaturgrenze in exakte nationale Emissionsbudgets zu übersetzen, hat sich als politisch kaum praktikabel erwiesen. Die EU sollte sich statt dessen für dynamische Zielformeln einsetzen, die sich an Orientierungsmarken wie »Klimaneutralität« ausrichten.


Medien

Doris Raßhofer: Precht: „Die Gesellschaft braucht das Privatfernsehen nicht“
Richard David Precht sieht den “Gesundschrumpfungsprozess bei den privaten TV-Anbietern mit einem gewissen Vergnügen”, bestimmte Zeitungen hält er jedoch für systemrelevant. Im Interview spricht er über moralische, wertvolle Medien, ihre pädagogische Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und die Medienkompetenz von ‘Konsumkindern’.

Robin Meyer-Lucht: ACTA-Studie: Internet gewinnt leicht, TV stabil und weiter vorne, Print verliert
Neue Zahlen aus Allensbach: Die junge, formal höher gebildete Zielgruppe verfolgt das aktuelle Geschehen zunehmend elektronisch – über Internet und TV. Print verliert deutlich. Das Fernsehen zeigt sich robust.

Halmut Hartung: GEZ-Reform: “Notfalls wird der öffentlich-rechtliche Auftrag reduziert”
Im Interview erklärt Johannes Beermann, Chef der sächsischen Staatskanzlei, dass der Rundfunkbeitrag nicht über 17,98 Euro steigen solle und dafür auch Anstalten und Programme zusammengelegt werden könnten. Eine Medienabgabe lehnt er ab: Er wolle keine Staatsmedienwirtschaft.

Andreas Grieß: 10 Gedanken zum Online-Journalismus: Divorce your darlings
Locker formulierte Diskussionsgrundlage aus der Sicht eines Kindes des später 20. Jahrhunderts: Erst gab es Musketen, dann gab es Schnellfeuerwaffen – Erst gab es Print, dann gab es Online.

Marvin Oppong: Bulldog Blog – ein neues Blog über Investigatives und Datenjournalismus
„Bulldog Blog“ – so heißt das neue Blog des Redakteurs Lars-Marten Nagel. Seit dem 6. September bloggt Nagel darin über alles was mit investigativem Journalismus und Datenjournalismus zu tun hat.

Andreas Grieß: “Blogger-Bookazine”: Wenn Journalismus-Studenten nebenher einen Verlag gründen
Da gründen ein paar Kommilitonen aus dem Semester über mir einfach einen Verlag und produzieren eine Art Buch – und das mehrsprachig und weltweit. Der Titel: „CIRCUS“. Kann das überhaupt klappen, schon allein finanziell?


Netzlese

Redaktion Carta: Kachingle will die Times-Blogs vor der Paywall retten
Wolfgang Michal: Seymour Hersh hat’s einfach drauf
Daniel Domscheid-Berg: Der gute Verrat
Heiko Hilker: Pay-Apps von ARD und ZDF?
Inge Seibel: Videoimpressionen von “Besser Online” 2010
Lorenz Matzat: Stuttgart 21: Bürgerjournalismus per Bollerwagen
Robin Meyer-Lucht: Depub.org nicht mehr erreichbar

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