#Newsletter

Newsletter vom 10. September 2010

von , 10.9.10

Der Carta-Newsletter enthält eine Auswahl der Texte und Netzlese-Einträge der letzten Woche.

Veranstaltungsankündigung: Heute Abend lädt die Grüne Bundestagsfraktion anlässlich der Demo “Freiheit statt Angst zu einer “Netzpolitischen Soirée” mit Jeff Jarvis, Renate Künast und Thilo Weichert ein – Carta präsentiert den Stream.

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Agenda

Klaus Peter Schöppner: Ist die deutsche „Tea-Party“ im Anzug?
Die Integrationsdebatte spaltet derzeit die Deutschen so intensiv, weil sie das grundlegende Unwohlsein vor allem der eher konservativen Kreise symbolisiert: Es geht um die immer weiter auseinanderklaffende Differenz zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Wolfgang Michal: Gibt die SPD ihren Geist auf?
Wie Thilo Sarrazin und Peter Sloterdijk die Sozialdemokratie „überfremden“.

Redation Carta: Bundestag-App heute gestartet
Der Bundestag bietet seine Informationen nun auch als App an: Sie richtet sich aber vornehmlich an professionelle Nutzer – und besonders hoch ist der Spaßfaktor leider nicht.

Hans Hütt: Metaphernschule: Dreigeteilt niemals!
Dreigeteilt niemals. Fossil, verstrahlt, verpeilt. Wie Rainer Brüderle auf drei Verkehrswegen in einer Rede scheitert.

Roland Ernst: Sarrazins Ein-Mann-Partei: Die Revolution verlässt ihre Kinder
Die Berichterstattung über die Causa Sarrazin hat eines außer Acht gelassen: Der Noch-Bundesbanker bedient ein urdeutsches Phänomen: Der konservative Revolutionär als Sprachrohr der Enttäuschten. Nur: Die Enttäuschten sind zur Zeit die Mehrheit.

Marvin Oppong: Wer mobbt wen im Deutschen Bundestag?
Mobbing im Bundestag gibt es nicht, könnte man denken. Eine Anfrage bei der Bundestagsverwaltung hat jedoch ergeben, dass Mitarbeiter des Hohen Hauses Beschwerdeverfahren wegen Mobbing einleiteten.

Ökonomie

Enno Park: Hinter Sarrazins Zuchtphantasien steckt purer Ökonomismus
Thilo Sarrazin vertritt ein zutiefst utilitaristisches Menschenbild: Einwanderung muss sich für die Mehrheitbevölkerung vor allem auch “rechnen”. Seine biologistischen Ansätze sind verwurzelt in einem “survival of the fittest”-Ökonomismus. Eine Polemik.

Medien

Robin Meyer-Lucht: Imhof über Online-Journalismus: “Wir haben ein veritables Systemproblem”
Fluten billiger Softnews, Episodisches statt Einordnung, sinkende Ressourcen – für den Schweizer Qualitätsforscher Kurt Imhof liegt der Niedergang des Journalismus in der “Gratiskultur”. Um den “Medienpopulismus” einzudämmen, fordert er zentrale Arenen des Informationsjournalismus auch im Netz – und zeigt sich so als Traditionalist der massenmedialen Ordnung.

Heiko Hilker und Jürgen Scheele: GEZ-Reform: Neuer Gesetzentwurf bestätigt ungezügelten Datenzugriff durch Haushaltsabgabe
Carta veröffentlicht neuen Gesetzentwurf zur Haushaltsabgabe: Großunternehmen und Besitzer von Ferienwohnung werden gegenüber ersten Planungen entlastet, Behinderte stärker belastet. Entgegen dem Versprechen der Politik ist die neue Abgabe nicht einfacher – ihre datenschutzrechtlichen Kollateralschäden sind hingegen abenteuerlich.

Thilo Specht: Wie Internet und Social Media den alten Rundfunk abschaffen
In nicht allzu ferner Zukunft wird klassisches Fernsehen sowie Dudelfunk keine Daseinsberechtigung mehr haben. Für Unternehmen heißt es dann umdenken – und die Chancen zu erkennen. Denn wo es kein Sendeschema gibt, ist Platz für Vielfalt. Schönes neues Fernsehen.

Robin Meyer-Lucht: BILD erliegt dem Boulevard-Gen: “Man wird ja wohl noch sagen dürfen”-Kampagne für Sarrazin
BILD hat mit Sarrazin die ganz große Kampagnen-Maschinerie angeworfen: Klartext-Thilo muss gegen die “Sprechverbote” der “dummen” Parteipolitiker verteidigt werden. Die Kanzlerin pariert sofort. Den weniger kampagnenfähigen Gen-Sarrazin hat BILD schnell wieder eingemottet.

Robin Meyer-Lucht: Merkel über Bilds Sarrazin-Apologie: “Ein Problem mit der Meinungsfreiheit? Natürlich nicht.”
Angela Merkel tritt nicht nur “mutig” für die Meinungsfreiheit ein, wie sich Bild freut. Sie erklärt Bild auch sehr deutlich, dass es im Falle Sarrazin nicht um Meinungsfreiheit gehe. Entsprechende Mechanismen seien doch im Hause Springer bestens bekannt.

Netzlese

Thierry Chervel: Die Muster des Kulturalismus im “Rassismus der Antirassisten”
Constanze Kurz: „Das Netz ist gar nicht so global“ (Interview von Steffen Kraft)
Sascha Kösch: Eric Schmidt: Augmented Humanity – Googles Zukunftvision: Niemals verloren, niemals einsam, niemals gelangweilt.
Redaktion Carta: Sarrazin: Für viele seiner Fans hätte er nur Geringschätzung übrig
Claire Cain Miller: YouTube Ads Turn Videos Into Revenue
Robin Meyer-Lucht: Internes Dokument: Die Telekom erklärt die Netzneutralität
Udo Vetter: Das BKA, die Zugriffs-Entzugs-Behörde

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