von Redaktion Carta, 16.3.11
Gestern Abend stellte das Bundesjustizministerium seine renovierte Website im Rahmen eines “Pressefests und Hintergrundgesprächs mit Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger” vor. Die meisten der anwesenden Hauptstadtjournalisten interessierten sich jedoch vor allem für Atomausstieg, Parteipolitik und die aktuellen Haltungsnoten von Guido Westerwelle.
Einzig Julia Seeliger (taz) und ein freier Mitarbeiter dieses Blogs machten sich daran, die neue Website des liberalen Ministeriums dem netzpolitischen Web 2.0-Check zu unterziehen. Das klägliche Ergebnis dokumentiert dieses Video:
Netzsperren gibt es jetzt also auch beim Bundesjustizminsterium – mit verharmlosendem Parkverbots-Emblem vor stilisierter Netzwerk-Kugel. Das Web 2.0 bleibt ausgesperrt. Social Media bleibt ein leeres Versprechen. “Zugriff auf diese URL ist nicht erlaubt”, höhnt das SiteKiosk-Präsentationssystem. “Walled Garden” nun auch beim Schnarrenberger-Ministerium. Was für eine Enttäuschung.
“Wie kann man das der Community erklären? – Das Web 2.0 nur eine Mogelpackung”, urteilt Julia Seeliger schonungslos.
Das überbietet augenscheinlich alle von der Leyen-Fantasien. Dem neuen Inneminister wird es gefallen.
P.S. Zumindest vom heimischen PC findet man noch immer den Weg zum Flickr-Stream des Ministeriums.