#Investigativer Journalismus

Investigativer Journalismus – Presseschau

von , 14.11.08

Muss George W. Bush für den Irakkrieg, die Vorkommnisse im irakischen Gefängnis Abu Ghraib und im Gefangenenlager Guantánamo sowie die sogenannten Rendition Flights während seiner Amtszeit ins Gefängnis? Mit dieser Frage beschäftigt sich das WDR-Magazin “Monitor” in diesem spannenden Beitrag.

Wie die Bundesregierung weiter gegen die Entschädigung für SS-Verbrechen in Italien kämpft, obwohl die Immunität von Staaten bei schwersten Menschenrechtsverletzungen nicht greift, sehen sie hier.

In dem Beitrag “Extra-Millionen für Pleitebanker” beschäftigen sich die Kölner damit, dass seit Beginn der Finanzkrise zwar eine intensive Diskussion über Vorstandsgehälter stattfindet, Investmentbanker – auch die der Geldhäuser, die nun das Rettungspaket in Anspruch nehmen – nach wie vor erhebliche Bonuszahlungen erhalten. Investmentbanker der Dresdner Bank sollen kurz vor der Übernahme durch die Commerzbank Extra-Boni in Höhe von 400 Millionen Euro bekommen haben, obwohl sie seit Ausbruch der Finanzkrise 2,5 Milliarden Euro Verlust verursacht haben, so die FAZ.

Mit den schlechten Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben der Bekleidungskette Hennes & Mauritz hat sich Report Mainz beschäftigt. Das ist allerdings alles nichts Neues. In dem Globalisierungs-Bestseller Schwarzbuch Markenfirmen der Journalisten Klaus Werner-Lobo und Hans Weiss kann man schon länger nachlesen, dass den Schweden Ausbeutung und Misstände in Zulieferbetrieben vorgeworfen werden.  Betroffen sind aber auch Firmen wie Adidas, C & A, Deichmann, Gap, KarstadtQuelle, New Yorker, Nike, Otto, Reebok, Steilmann, Tommy Hilfiger, Triumph, Zara … Übrigens werden auch die Partei-T-Shirts der SPD von der schwedischen New Wave Group im Billiglohn-Land Bangladesh hergestellt, wobei es sich dabei nicht um fair getradete Ware handelt. Die Diskussion um Mindestlöhne gerät vor diesem Hintergrund zu einer Farce. Dass die Partei-T-Shirts der Linken auch aus Bangladesh kommen, deckte vor einigen Monaten das NDR-Magazin “Extra 3” auf.

Mit den in Strafverfahren immer beliebter werdenden “Deals” zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung hat sich Report Mainz mit Fokus auf den Fall Zumwinkel befasst.

Ein interessantes Interview mit dem legendären Baulöwen Jürgen Schneider führten die SZ-Redakteure Hans Leyendecker und Klaus Ott. Darin plaudert Schneider aus dem Nähkästchen und verrät, wie er die Banken mit der Angabe falscher Mieteinnahmen austrickste.

Die Täter des Buback-Mords sollen vom Verfassungsschutz gedeckt worden sein, behauptet Bubacks Sohn in diesem Stern-Interview.

Mit dem Milliarden-Betrug bei EU-Subventionen beschäftigen sich die Kollegen von der Deutschen Welle in diesem Beitrag.

Nach Focus-Informationen soll ein Offizier der Bundeswehr eine Viertel Million Euro Schweigegeld für ISAF-Transporte erhalten haben.

Dass auch Ärzte vor einer Zusammenarbeit mit der Stasi nicht zurückgescheut haben und dabei gegen Standesrecht verstießen, macht dieser Kontraste-Beitrag deutlich.

Zeitungsente aufgedeckt: Wie mehrere Zeitungen berichten, hat eine Aktivistengruppe in mehreren US-Metropolen eine gefälschte Ausgabe der New York Times in Umlauf gebracht, die als Aufmacher einen Artikel mit dem Titel “Der Irakkrieg ist vorbei” hatte. In der Zeitung hieß es auch, das Gefangenenlager Guantánamo sei geschlossen worden und George Bush wegen Hochverrats angeklagt.  Wie Focus, Frankfurter Rundschau und die taz berichten, sollen auch drei echte Mitarbeiter der New York Times daran mitgeschrieben haben, um die neue Regierung des künftigen US-Präsidenten Barack Obama zu ermuntern ihre Wahlversprechen einzuhalten.

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