GEZ: “Die letztmalige Verbreiterung der Einnahmebasis”

von , 10.12.09

Heiko Hilker:

Niemand wäre in den 50er und 60er Jahren auf die Idee gekommen, von allen Bürgerinnen und Bürgern die volle Rundfunkgebühr zu verlangen, nur weil sie beim Nachbarn mit schauten. Damals hatten die Sender ja auch noch keine Finanzprobleme. Dadurch, dass es immer mehr Haushalte gab, die sich Radio oder Fernsehen anschafften, gab es auch immer mehr Gebührenzahler. Die Einnahmen stiegen ständig. Diese Zeiten sind vorbei. Somit gibt es heute nur zwei Möglichkeiten, die Einnahmen zu erhöhen. Entweder wird die Rundfunkgebühr erhöht oder die Einnahmebasis wird noch einmal kräftig erweitert. Die Einnahmebasis kann man jedoch nur letztmalig verbreitern. So gewinnt man etwas Zeit, verschärft jedoch die Diskussion um die Legitimation von ARD und ZDF. Ja, man bringt Millionen Bürgerinnen und Bürger sogar gegen ARD und ZDF auf. Und somit stellt sich verschärft die Frage, warum es nicht möglich sein soll, dass ARD und ZDF den Bürgerinnen und Bürger nicht für weniger Gebühren mehr bieten können? Warum muss insbesondere die ARD ihre Strukturen in die Zukunft fortschreiben? Warum reichen die Einnahmen nicht aus, ein guten, innovatives öffentlich-rechtliches Programm zu machen? Hat dies nicht seine Ursachen in den Sendern? Doch wenn dem so ist, dann helfen höhere Einnahmen auch nicht weiter.

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