#Deutsche Content Allianz

Deutsche Content Allianz: Ein Anti-Infrastruktur-Anbieter-Bündnis?

von , 13.4.11

Der Medienjournalist Joachim Huber schreibt für den Tagesspiegel über die Gründung der „Deutsche Content Allianz“ (Foto). In diesem neuen Bündnis haben sich Anbieter und Verbände aus den Bereichen Buch, Film, Musik und Rundfunk zusammengeschlossen – als Interessenvertreter im Kampf gegen Piraterie und „Gratis-Kultur“ im Internet.

Huber schreibt:

Ziel- und Angriffspunkt sind die Netzbetreiber, die Provider, die Internetkonzerne wie Google, die von fremder Leistung über Gebühr profitieren würden. Ausgesprochen hat es so keiner, aber der Eindruck einer Anti-Netzbetreiber-Allianz konnte entstehen. Die Produzenten und Lieferanten von Content wollen – wenigstens – wieder eine Balance von Inhalt und Infrastruktur hergestellt wissen.

In der Tat versammelt die Content Allianz vor allem jene, die man gemeinhin als Verwerter bezeichnet. Ihr Bündnis richtet sich tendenziell gegen jene, die zwischen diesen Content-Anbietern und dem Endkonsumenten stehen – die Anbieter der ‘Pipe’ – also Provider, Aggregatoren und Suchmaschinen. Man kann diese Unternehmen auch ‘Vermittler’ oder ‘Infrastruktur-Anbieter’ nennen.

Ob zufällig oder nicht: Die Deutsche Content Allianz versammelt eher die klassischen Medienindustrien – das Sache riecht ein wenig nach Dinosauriertum.

Meine Prognose: Die Deutsche Content Allianz bleibt ein schemenhaftes Metabündnis ohne besondere Bedeutung – aber schauen wir mal.

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