Die Macht des Establishments
Das Internet stellt die Meinungsmacht etablierter Medien in Frage. Doch die Meinungsmacher im Wahljahr sind zunächst einmal die altbekannten.
„Mach’s wie Gerd, Frank“
Eine simple Frage könnte der Union den schon sicher geglaubten Wahlsieg verhageln: „500 Milliarden für die Banken. Und wie viel ist für uns“? So simpel, so irrational, aber so gerechtigkeitsempfindlich weist dieser Satz genau das Sprengstoffpotential auf, an dem die Union noch scheitern könnte. Und sie ist auf dem besten Weg dazu.
Wahlkampf der Dinosaurier
Wolfgang Schäuble wirft Frank-Walter Steinmeier ”versuchten Betrug” vor, die SPD nennt das eine “inakzeptable Entgleisung”. SPD-Generalsekretär Hubertus Heil (den gibt`s auch noch) stellt bei Horst Seehofer “nervöse Gefallsucht” fest, der revanchiert sich, indem er der SPD “reine Pöbelei” vorwirft. Was nach Ritualen von Dinosaurieren aussieht, halten CDU/CSU und SPD für Wahlkampf im 21. Jahrhundert.
Schuld und Bühne: Kein Tilgungsdrang im Wahlkampfjahr?
Die Berliner Politik befindet sich derzeit in einem fast unlösbaren Spagat: Auf der einen Seite türmt sie, um der Konjunkturkrise Herr zu werden, einen gigantischen neuen Schuldenberg auf. Die andere Seite des Spagats besteht darin, dass die Parteien und ihre Protagonisten sich bereits mitten im Wahlkampf befinden. Gefragt ist nun ein Politikentwurf, welcher den Menschen eine silberne Linie hinter den Wolken aufzeigt.
Vergesst die Sonntagsfrage: Demoskopie ist komplexer
Die „Welche-Partei-würden-Sie-wählen“-Frage ist die unwichtigste für Demoskopen: Keine Frage birgt weniger Aussagekraft. Und schon gar nicht besitzt sie die Prognosefähigkeit, die ihr Politiker und Journalisten gerne unterstellen.
Wahlkampf 2.0, in Hessen keine Spur
Die Neuauflage des hessischen Landtagswahlkampfs ist im Gange und eine wesentliche Entscheidung scheint bereits gefallen: Fernsehdebatten wird es bei der Neuauflage der Wahl wohl nicht geben. Das ist bedauerlich.