Gensemer: Es geht um die Aussicht, dass Wahlen auch etwas verändern
Zwölf Wochen vor der Bundestagswahl sieht sich der Wähler mit der Lethargie eines vertagten Handlungsdrucks konfrontiert. Im Vorwahlkampf feht es vor allem an einem: An der Zuversicht der Wähler, dass sie mit ihrer Stimme wirklich etwas verändern könnten.
Der verzweifelte Kampf der SPD gegen die K-Fallen
Der Krisenkurs der SPD erweist sich als weiterer Fallstrick vor der Bundestagswahl. Drei Monate vor der Wahl muss sie ihre Wahlstrategie völlig neu justieren. Selbst die eigenen Anhänger rechnen mehrheitlich nicht mehr mit einer SPD-Regierung.
Blamage ist Teil der Recherche: Online-Wahlkampf ist kein Plug & Play-Produkt
TAZ, FAS und NZZ lästern über die Online-Wahlkampfexperimente der Parteien. Neugier und Gelassenheit ist in den Augen von vielen Journalisten offenbar keine akzeptable Haltung.
Wer traut noch Westerwelle?
Wählermaximierung ist schön und gut, aber man kann sich in der Politik auch zu Tode – oder wie im Fall der FDP – wieder unter die 10 Prozent taktieren.
„Brüssel ist nicht Bionade“
Europa hat die Wahl, doch keiner geht hin: Wenige Wochen vor dem Urnengang zum EU-Parlament zieht es gerade einmal ein Viertel der Stimmberechtigten in die Wahlkabine. Ein Gespräch mit Lutz Meyer über Europas müde Bürger, die EU als Marke und das Gefühl fehlender politischer Relevanz.
Die vier Regeln der Medienkanzlerin Merkel
Angela Merkel hat ihren Medienkanzler-Vorgänger lange überholt: Sie versteht die Funktionslogik und die Bedürfnisse der Medien besser als er. Sie spricht mit allen und zeigt professionelle Distanziertheit zur journalistischen Klasse. Die Königin der Hintergrundgespräche kann im Wahljahr mit ihrer Medienbetreuung eigentlich ganz zufrieden sein.
Town Hall vs. Duell? Ein Sender- und Parteienklüngel entscheidet über die TV-Debatten
Den Fernsehdebatten fehlt die schlichtende Instanz: Ihre Ausgestaltung liegt in den Händen der marktbeherrschenden Sender-Netzwerke und großen Parteien. Sie sind vor allem Selbstdarstellungs-Vehikel für Spitzenkandidaten und Quotengaranten. Es fehlt ein koordinierter Trialog zwischen Politik, Medien und Wählern.
Nichts Genaues weiß man nicht
Worum eigentlich geht es am 27. September? Wirtschaft oder Wirtschaftskritik? Wut oder Neuanfang? Ordnungspolitik oder Staatsfürsorge? CDU oder FDP oder SPD oder Grüne oder Linke? Nie zuvor ist den Deutschen im Wahljahr unklarer, was sie eigentlich wählen wollen. Für alles gibt es so seine Gründe.
Frischzellenkur für die Demokratie
In den Montagsreden nach den Sitzungen der Parteigremien wird die von Wahl zu Wahl sinkende Wahlbeteiligung pflichtschuldig beklagt und mit ein paar Krokodilstränen beweint, dienstags aber gehen die Parteien schon wieder zur Tagesordnung über.