Entlastende Umstände wurden ebensowenig gewürdigt, wie eine erneute sachgerechte Überprüfung der Gefährlichkeit Mollaths unterblieb.

Die Einweisung Gustl Mollaths beruhte auf überaus fragwürdigen Schlüssen. Die Anwendung des § 63 StGB bedarf dringend der Überprüfung.

Einige werden die Ablehnung der Wiederaufnahmeanträge durch das Landgericht Regensburg für eine Demonstration richterlicher Unabhängigkeit halten. Andere denken eher an die drei Affen. Sie halten das Urteil für eine Provokation.

Selten haben Justiz, Psychiatrie und Regierung so dreist auf Zeit gespielt wie im Fall Mollath. Gäbe es eine aktive Opposition in Bayern, müsste sie diesen Fall am 15. September zur Abstimmung stellen.

Nächste Woche ist Mollath-Woche. Da gibt es eine Doku in der ARD, ein Buch und vielleicht sogar eine Gerichts-Entscheidung.

In der Forensik scheint es üblich zu sein, Menschen zu begutachten, die man gar nicht persönlich kennt. Das erleichtert die Arbeit und fördert die Neigung zur Wegschließung.

Die Abschiebung des Bankenkritikers Gustl Mollath in die Psychiatrie soll neu aufgerollt werden. Das ist ein Verdienst der Unterstützer und einiger hartnäckiger Journalisten. Doch der Fall ist damit nicht erledigt. Jetzt mit UPDATE zu den Berichten von “Spiegel” und “Zeit”