Zweiteilung der Wahrnehmung
Notpopulismus ohne böse Absicht: Die objektiven Wirkungsgrenzen journalistischer Aufklärung kommen in der Analyse des qualitätsjournalistischen modus vivendi oft zu kurz.
Brexit und die Schäden politischer Führungsverweigerung
Wer eine emotional verunsicherte Öffentlichkeit fragt, ob sie eine übersichtliche Insellösung der großen, vielstimmigen Gemeinschaft mit permanentem Kompromissbedarf vorzieht, darf sich nicht über das Ergebnis wundern. Der Brexit zeigt: Wetterwendische Machtjongleure vergrößern letztlich nur den Raum für Krawallpopulisten.
Trumps Spiel mit den Medien
Trump führt die Medien am Nasenring durch die Manege der Öffentlichkeit. Das gelingt, weil diesen Selbstreflexion oder gar Selbstkorrektur abgehen und Einschaltquoten das Maß der Dinge sind. Derweil machen sich die Medien zu Komplizen des politischen Populismus.
Nach dem Generationenstunk. Plädoyer für einen neuen Politikstil
Der Politikstil der Babyboomer ist am Ende. Und bei den Jungen mangelt es an der Bereitschaft, sich selbst in die notwendigen Kämpfe um die gesellschaftliche Ordnung einzumischen. Es fehlt die praktische Utopie, die den Weg nach vorne zeigen könnte. Das ist gefährlich, denn die Sehnsucht nach dem Befreiungsschlag bereitet den Nährboden für Populisten. Um den Status Quo zu verändern, braucht es deshalb eine breite transformative Allianz.
“Entscheidend ist die Performance der Regierung” – Francis Fukuyama im Interview
Tobias Endler spricht mit Francis Fukuyama (Stanford University) über den Präsidentschaftswahlkampf in den USA, den erstarkten Populismus in Europa und sein neues Buch “Political Order and Political Decay: From the Industrial Revolution to the Globalization of Democracy”. (Englisch)
„Eine Politikkultur aus Gift und Panik“
Mit Gags und markigen Sprüchen gegen Muslime, Homosexuelle oder Frauen punkten die Konservativen Trump und Cruz. Unter den Republikanern gedeiht ein bemerkenswerter Populismus – als Gegenbild zum intellektuellen Präsidenten Obama? Tobias Endler hat vor Obamas letzer SOTU mit dem US-Historiker Charles Postel über den Wahlkampf und die politische Landschaft in den USA gesprochen. (Deutsche Übersetzung)
Athen: Der Rauswurf der Spar-Sadisten und der Plan von Finanzminister Varoufakis
Die griechische Regierung besinnt sich auf demokratische Prinzipien. Sie macht die eigene Politik und nicht die der Brüsseler Aufseher. Hierzulande wird der griechische Finanzminister als Verrückter dargestellt, dabei sind seine finanzpolitischen Pläne weit vernünftiger als die Katastrophen-Maßnahmen der EU.
Vorratsdatenspeicherung: How long must we sing this song?
Nach Paris werden sicherheitspolitische Debatten wieder populistisch geführt. Ein altbekanntes Muster. Dazu gehören auch (vermeintliche) Argumente für die Vorratsdatenspeicherung. Die Gegenargumentation jedoch ist mindestens ebenso aktuell geblieben. Es lohnt sich, sie ein weiteres Mal in Erinnerung zu rufen.
Die EU hat den Nationalstaat gesprengt. Zeit, darauf zu reagieren!
Europa ist längst Realität. Dies haben „die Bürger“ begriffen. Dass der Politik hierzu keine schlüssige Erzählung einfällt, offenbart, wie sehr sie sich von der Generation entfernt hat, die mit Europa als Selbstverständlichkeit aufgewachsen ist. Diese fordert ein, was selbstverständlich sein sollte: den demokratischen Streit um politische Alternativen.