Berufseinstieg heute: Rosige Klischees, graue Fakten
Werbewirksam tönt es seit einigen Jahren aus der Wirtschaft: Die Jungen werden die Arbeitswelt verändern und erleben rosige Zeiten auf dem Arbeitsmarkt. Die Wirklichkeit ist anders.
Die große Macht der „kleinen Leute“
Der Brexit steht beispielhaft für den Aufstand von Abgehängten, die sich mit ihren Ängsten und Vorstellungen im öffentlichen Leben nicht mehr wieder zu finden glauben. Die Jungen zeigen sich schockiert, nachdem sie die Alten über ihre eigene Zukunft entscheiden ließen. Und der politische Betrieb rollt weiter in den vertrauten Ritualen.
Angst essen Seele auf – oder: Das wenig beachtete Versagen der Digital Natives
AfD und Pegida versprechen die Rückkehr in die Vergangenheit. Ihr Erfolg wird durch das dramatische gesellschaftliche Versagen der Digital Natives erleichtert. Mit tollen Ideen denken sie die Zukunft, arbeiten dafür und werden sie auch gestalten. Aber sie halten es nicht für notwendig, in der Öffentlichkeit für ihr Bild unserer Zukunft einzutreten.
Wir, die Netz-Kinder
Der polnische Dichter Piotr Czerski beschreibt eine junge Generation, die sich an “traditionellen Geschäftsmodellen und Obrigkeitsdenken” stört: “Das Wichtigste ist Freiheit”
Eroberungsfeldzug im achten Kontinent: Skalpprämien im Internet
Das Neue wird immer wieder als Bedrohung empfunden, ob nun bei Jugendbewegungen, der Besiedlung Amerikas oder der des Internet. Wer beispielsweise legale Angebote des Online-Musikvertriebs aufbauen will, sieht sich mit Behinderugen konfrontiert, die es in der “Offline-Welt” nicht gibt. Internet-Hippies werden da in den Untergrund getrieben.
Vorratsdaten und die Logik der Datenkollektivierung: Für eine gesellschaftliche Kultur des Datenschutzes
Die Auseinandersetzung um die Vorratsdatenspeicherung zeigt: Die Entfaltungsmöglichkeiten der Digitalisierung erfordern auch eine neue Kultur des Datenschutzes, die nicht allein rechtlich festgeschrieben, sondern gesamtgesellschaftlich verankert sein müsste.
Bildungsstreik analog statt digital: Studenten sind nicht über das Web zu mobilisieren
Der Bildungsstreik an deutschen Universitäten greift weiter um sich, in immer mehr Städten werden Hörsäle besetzt. Nur im Internet tut sich überraschend wenig. Verstehen die “Digital Natives” das Social Web nicht?
„Teenager nutzen Twitter nicht”
Die anekdotische Evidenz des 15jährigen Morgan Stanley-Praktikanten Matthew Robson zum Medienverhalten seiner Generation begeistert Fondsmanager und FT: “ungeheure Klarheit” über die Digital Natives, endlich. Leider ist sie ziemlich frustrierend.
That’s shift, baby!
“Jede Konferenz badet in sich selbst”, meinte Johnny Häusler noch 2007, anlässlich der ersten re:publica. Und der Organisator fügte hinzu: “Warum sollten sich die Blogger nicht einmal selbst zelebrieren?” Das Zitat ließe sich auch auf die dritte Re:publica anwenden. Denn die „digitale Avantgarde“ dreht sich weiterhin um sich selbst und weiß mit der neu gewonnen medialen Macht wenig anzufangen.